Kleine ganz groß: 5 Gesichtsöle für empfindliche Haut

22. März 2018
gesichtsöle empfindliche haut

Seit ich letztes Jahr im Sommer die fettfreie Nachtpflege über Bord geworfen habe, ist meine Liebe zu Gesichtsölen wieder neu entfacht worden. Vor allem abends mag ich das sinnliche Gefühl von Öl auf angefeuchteter Gesichtshaut sehr. Da ich hin und wieder gern wechsle und morgens parallel auch Creme nutze, sind für mich vor allem kleinere Flaschengrößen interessant. Fünf dieser „Ölzwerge“ speziell zur Pflege empfindlicher Haut stelle ich euch heute steckbriefartig mit Infos zu Duft, Verpackung, Hautgefühl, INCI, Wirkung und Bezugsquellen vor.

gesichtsöle empfindliche haut 3

Vorab ein paar Tipps zur Anwendung von Gesichtsölen ganz allgemein:

  • Weniger ist mehr: In aller Regel sind 1-3 Tropfen eines Gesichtsöls bereits völlig ausreichend, um Gesicht und Hals zu pflegen.
  • Feuchtigkeit ist Trumpf: Gesichtsöle funktionieren am besten auf leicht feuchter Haut – Hydrolate, Toner oder Seren bilden die ideale Grundlage. Wer es puristisch mag, kann natürlich auch mit Wasser für Feuchtigkeit sorgen.
  • Nicht nur für trockene Haut: Die Auswahl an (fetten) Ölen ist riesig – je nach ihrer Zusammensetzung profitiert davon nicht nur trockene, sondern auch fettige, unreine oder Mischhaut.
  • Einzelkämpfer oder Teamplayer: Gesichtsöl lässt sich selbstverständlich pur anwenden, kann aber auch genutzt werden, um andere Pflegeprodukte (ich denke dabei vor allem an Creme) je nach Pflegebedürfnis anzureichern.

gesichtsöle naturkosmetik

Nun soll es aber um die einzelnen Öle gehen – von klein nach groß:

Für Gesichtsöl-Newbies: Squalan von Beyer & Söhne

beyer und söhne squalan

Würdet ihr mich nach einer Empfehlung fragen, wenn ihr mit Gesichtsölen noch gar keine Erfahrung habt und ein geeignetes „Anfängeröl“ sucht, dann wäre reines Squalan eines der Öle, das mir dafür in den Sinn kommt. Nun ist Beyer & Söhne keine ausgewiesene Naturkosmetik-Marke, aber zumindest sind die durchweg veganen Produkte mal frei von Mineralölen, Silikonen, hormonell wirksamen Substanzen, Farb- und Duftstoffen. 60% der Inhaltsstoffe sind zudem Ecocert-zertifiziert.

Wie sieht es aus?

Farblos, verpackt in einer kleinen Glasflasche mit niedlicher Pipette (die Fullsize kommt allerdings in Plastik daher).

Wie riecht es?

Neutral.

Wie fühlt es sich auf der Haut an?

Leicht, eher flüssig, zieht schnell ein. Hinterlässt ein samtig-seidiges Hautgefühl und fettet überhaupt nicht.

Was ist drin?

Reines Squalan. Früher wurde es aus Haifischleber gewonnen, heute dienen vor allem Oliven als Ausgangsmaterial. Hier stammt es aber aus nachhaltig angebautem Zuckerrohr und ist ein Ecocert-zertifizierter Rohstoff. Enthält 4 ml (als Fullsize 50 ml).

Was kann es?

Squalan schützt die Haut vor Wasserverlust und sorgt für den Erhalt von Feuchtigkeit. Außerdem wirkt es antioxidativ und regenerierend. Meine Haut liebt es sowohl pur als auch zum Pimpen von Gesichtscreme. Soll sich übrigens auch als Oil-Cleanser eignen, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Wo gibt’s das?

Im Online-Shop von Beyer & Söhne. Die Kleingröße gibt es allerdings nur als Bestandteil eines Testpakets, ich meine aber, dass es immer mal wieder einzelne Aktionen gibt, wo es dabei ist (ich hatte meins definitiv nicht als Testpaket bestellt).

Wo erfahrt ihr mehr?

Washing Green

Für Wintergeplagte: Nuit Câline von Douces Angevines

douces angevines nuit caline

Dieses Gesichtsöl war der Auslöser dafür, dass ich abends der fettfreien Pflege den Rücken gekehrt habe – hier habe ich es ausführlich vorgestellt. Mein Fläschchen ist inzwischen längst geleert, ich überlege noch, ob ich es nachkaufe oder mir mal ein anderes Exemplar dieser wundervollen französischen Nischenmarke anschaue.

Wie sieht es aus?

Gelblich leuchtend, in einer Glasflasche mit Pipette.

Wie riecht es?

Krautig, aber gleichzeitig lieblich und eher feminin.

Wie fühlt es sich auf der Haut an?

Leicht, lässt sich einfach verteilen, zieht schnell ein.

Was ist drin?

Fette Öle: Sonnenblumenöl, Borretschsamenöl, Mandeöl, Distelöl, Sesamöl und Wildrosenöl.

Ätherische Öle: Rosmarin, Myrte, Sandelholz, Lavendel, Benzoe.

Helianthus Annuus [1], Borrago Officinalis [1], Amygdalus Communis [1], Carthamus Tinctorius (Safflower) Seed Oil [1], Chamomille Recutita (Matricaria) Flower Extract [1], Sesamum Indicum (Sesame) Seed Oil [1], Rosa Moschata [1], Rosmarinus officinalis [1], Myrtus Communis [1], Santalum austrocaledonicum, Lavandula Angustifolia [1], Benzoe [1], Parfum (Fragrance) [2]

1.aus kontrolliert biologischem Anbau

2.aus natürlichen ätherischen Ölen

Enthält 15 ml.

Was kann es?

Zum einen empfinde ich den Duft als augenblicklich entspannend und harmonisierend. Zum anderen ist das Ergebnis direkt nach der Anwendung klasse: die Haut wird gepflegt, regeneriert, beruhigt und strahlt. Das Ergebnis spüre und sehe ich auch noch am nächsten Morgen.

Wo gibt’s das?

Z. B. bei der Naturdrogerie, Ecco Verde oder Biomazing.

Wo erfahrt ihr mehr?

Rock and Roll Doll

Zur Beruhigung: Pure Sensitive Hautberuhigendes Gesichtsöl von Farfalla

farfalla gesichtsöl pure sensitive

Dieses Öl von Farfalla würde ich mir glatt als Körperöl in einer 100 ml-Flasche kaufen, so großartig finde ich den Duft! Gurkensamenöl ist hier als Wirkstofföl der Star.

Wie sieht es aus?

Honigfarben-zitronig leuchtend, in einer Glasflasche mit besonderem Mechanismus: die Pipette leert sich automatisch beim Schließen des Deckels, so dass kein Öl in der Pipette zurückbleibt.

Wie riecht es?

Gurkig-frisch, gepaart mit lieblich-blumigen Noten.

Wie fühlt es sich auf der Haut an?

Intensiv pflegend, glättend, hinterlässt ein genährtes Gefühl auf der Haut.

Was ist drin?

Fette Öle: Aprikosenkernöl, Sonnenblumenöl, Jojobaöl, Triglyceride, Gurkensamenöl, Rapsöl.

Ätherische Öle: u. a. Wilder Berglavendel, Rosengeranie, Palmarosa, Melisse, Neroli.

Der Wilde Berglavendel stammt aus dem ältesten Bio-Projekt von Farfalla und wird von Juli bis August von wenigen Frauen im Hochland der Cevennen im Süden Frankreichs per Hand gesammelt.

Prunus Armeniaca Seed Oil*, Helianthus Annuus Seed Oil*, Simmondsia Chinensis Seed Oil*, Caprylic/Capric Triglyceride, Cucumis Sativus Seed Oil*, Parfum (Natural Essential Oils), Rosmarinus Officinalis Extract*, Brassica Campestris Seed Oil*, Limonene**, Linalool**, Geraniol**, Citral**, Citronellol**, Farnesol**. * certified organic ** part of natural essential oils

Enthält 20 ml.

Was kann es?

Die Mischung aus gut verträglichen, pflegenden Basisölen und entzündungshemmendem Gurkensamenöl kommt unruhiger, gereizter Haut zugute. Meine Haut fühlt sich bei regelmäßiger Anwendung gestärkt und gepflegt an. Und der Duft ist Balsam für meine Seele!

Wo gibt’s das?

Z. B. bei der Naturdrogerie, Ecco Verde oder Najoba.

Wo erfahrt ihr mehr?

Naturalbeauty

Für Jedermann: Rosehip BioRegenerate Oil von Pai Skincare

pai rosehip oil

Reines Squalan ist für mich ein Allrounder, von dem eigentlich so ziemlich jede Haut profitieren dürfte. Gleiches gilt auch für Wildrosenöl (aka Hagebuttenkernöl). Das Rosehip Oil von Pai war das erste Gesichtsöl, das ich jemals benutzt habe und das ich seitdem in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder nachkaufe. Da reines Hagebuttenkernöl oxidativ instabil ist, sollte es möglichst dunkel gelagert werden. Empfohlen wird außerdem eher die Anwendung am Abend.

Wie sieht es aus?

Intensiv kürbisorange leuchtend.

Wie riecht es?

Charakteristisch nach Wildrosenöl – eine Mischung aus leicht nussig und gleichzeitig fruchtig.

Wie fühlt es sich auf der Haut an?

Geschmeidig, hinterlässt einen ganz leichten, aber nicht unangenehmen Film.

Was ist drin?

Reines Wildrosenöl, gewonnen durch CO2-Extraktion anstelle der gängigen Kaltpressung. Sowohl die Samen als auch die gesamte Frucht wurden hier verarbeitet.

rosa canina (rosehip CO2) seed extract*, rosa canina (rosehip CO2) fruit extract*, mixed tocopherols (natural vitamin e), rosmarinus officinalis leaf extract*

Enthält 15 ml.

Was kann es?

Wildrosenöl ist ein Multitalent, das aufgrund seiner Zusammensetzung bei so ziemlich jedem Hautzustand geeignet ist – von entzündlicher bis hin zu reifer Haut. Es wirkt stark regenerierend, zellerneuernd und regt die Kollagenbildung an.

Wo gibt’s das?

Die Kleingröße mit den Wahrzeichen Londons war eine limitierte Edition im letzten Jahr (ich hatte sie in meinem Geschenk-Guide schon mal gezeigt). Die Fullsize mit 30 ml bekommt ihr z. B. bei der Naturdrogerie, Ecco Verde oder Najoba.

Wo erfahrt ihr mehr?

Beautyjagd, Der Blasse Schimmer, Beautyjungle

Für Harmoniebedürftige: Phoenix Regenerating Facial Oil von Herbivore Botanicals

herbivore botanicals phoenix

Wildrosenöl ist auch Bestandteil des Phoenix-Öls von Herbivore Botanicals. Hier wurde es allerdings mit anderen fetten Ölen gemischt, die oxidativ stabilisierend wirken. Auch weitere Wirkstofföle sind enthalten, außerdem sind im Gegensatz zum Pai-Öl ätherische Öle Teil der Formulierung.

Wie sieht es aus?

Karottig-orange leuchtend, in Glasflasche mit Roll-On-Ball.

Wie riecht es?

Ganz zart nach Rose und Neroli, der typische Duft von Wildrosenöl kommt ebenfalls durch.

Wie fühlt es sich auf der Haut an?

Leicht, geschmeidig, zieht schnell ein.

Was ist drin?

Fette Öle: Jojobaöl, Wildrosenöl, Wiesenschaumkraut-Öl, Chiasamenöl, Sanddornöl.

Ätherische Öle: Damaszener-Rose, Neroli.

Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil, Rosa Canina (Rosehip) Seed Oil, Limnanthes Alba (Meadowfoam) Seed Oil, Salvia Hispanica (Chia) Seed Oil, CoQ10, Hippophae Rhamnoides L (Sea Buckthorn) Oil, Tocopherol (Vitamin E), Rosa Damanscena (Moroccan Rose) Absolute, Citrus Aurantium (Neroli) Essential Oil.

Was kann es?

Es regeneriert und beruhigt, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und schützt vor Wasserverlust. Mit Hilfe des Roll-Ons lässt es sich punktuell sehr gezielt auftragen, für die großflächige Anwendung ist es aber genau deshalb ungeeignet. Auch aus hygienischen Gründen bevorzuge ich eigentlich die Anwendung mit Pipette. Ich habe aber gerade gesehen, dass die Travel Size scheinbar überarbeitet wurde und nun ebenfalls mit Pipette daherkommt – gut so! Aufgrund der Wirkung der enthaltenen ätherischen Öle ist das Öl aus meiner Sicht auch eine Empfehlung an Blues-Tagen, da Rose und Neroli stimmungsaufhellend, tröstend und harmonisierend wirken.

Wo gibt’s das?

Bei Woodberg.

Wo erfahrt ihr mehr?

Brittay Thielmann

Auf dem folgenden Foto seht ihr die Öle von Pai und Herbivore Botanicals nochmal im direkten Vergleich:

natural rosehip oil

Und hier haben sich die fünf Ölzwerge nochmal abschließend versammelt:

gesichtsöle empfindliche haut

Nutzt ihr Gesichtsöle? Wenn ja, eher pur oder als Ergänzung zum Mischen in Tages- oder Nachtcreme? Kennt ihr einen meiner Ölzwerge?

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5 Comments

  • Reply strawberrymouse 23. März 2018 at 1:17

    Vielen Dank für’s Verlinken. Ich bin nach wie vor riesiger Fan des Beyer und Söhne Squalans, gerade weil es so angenehm leicht ist. Deshalb kann ich es jedem, der ansonsten vor Ölen in der Gesichtspflege zurückschreckt, auch nur wärmstens empfehlen! Klarer Favorit inzwischen mit dem Lovely Day Botanicals Serum in der Kombi am Abend…lässt bei mir Unreinheiten unglaublich schnell verblassen.
    Von Pai war ich lange Fan, gerade wegen der CO2-Extraktion; seit der Umstellung bzw. dem Zusatz mit Rosmarin Extrakt, tendiere ich aber zu Trilogy (bei TK Maxx habe ich das in der letzten Zeit auch als Kleingröße/Probiersets gesehen) in der Antioxidants+ -Version. Getreu nach „Hör mal wer da hämmert“ mehr Power :D
    Das Reiskeimöl von Mysalifree mag ich auch sehr, aber ich glaube, da gibt es nur das neue Pflegeöl in der Kleingröße. Schade!

  • Reply Waldfee 23. März 2018 at 11:54

    Ich kaufe auch in unregelmäßigem Abstand das Pai-Öl. Und jedesmal frage ich mich dann, wie ich es so lange in meiner Pflege „vergessen“ konnte. Vor allem mag ich den Duft, der ja nicht jedermanns Sache ist. Naja, ich mag auch Argan und Nachtkerze. Für nicht NK-Anhänger wird das wohl dufttechnisch der blanke Horror sein 😀

  • Reply Meike/ Durch grüne Augen 23. März 2018 at 13:09

    Die Ölzwerge sehen wirklich ganz allerliebst aus!
    Ich benutze auch schon sehr lange Öle für die Gesichtspflege, je nach Gusto und Hautzustand mal abends, mal morgens, denn auch unter Mineral Foundation macht es sich sehr gut.
    Derzeit habe ich das neue Anti-Aging Gesichtsöl von Mysalifree in Gebrauch, was ich sehr sehr schätze. Geruch, Auftrag und Hautgefühl sind wunderschön und es beruhigt und nährt die Haut sehr. Da gibt es auch eine Kleingröße, quasi auch einen Zwerg, wie Washing Green schon richtig bemerkte. :-) Auch von amo como soy gibt es eine ganz kleine Probiergröße, die mir auch sehr gut gefallen hat.
    Hagebuttenkernöl habe ich auch dann und wann am Start, jedoch habe ich das sagenumwobene von Pai noch nie ausprobiert, sondern das der Cremekampagne.
    Das Phoenix Oil von Herbivore sieht aber sehr sehr schnieke aus, wie ich finde, und kann anscheinend auch richtig was!
    Danke fürs Vorstellen.
    Liebe Grüße,
    Meike

  • Reply Herbstbeauty 23. März 2018 at 21:32

    Das Pai Rosehip Oil kaufe ich auch immer mal wieder nach (meistens im Winter). Meiner Haut tut das Öl sehr gut. Deine anderen vorgestellten Öle kenne ich leider nicht. Interessant finde ich das Squalan Öl von Beyer und Söhne.

    Liebe Grüße

  • Reply Daniela aus Berlin 24. März 2018 at 13:47

    Ach, schöner Artikel, liebe Ida! Ich bin seit meinen Umstieg auf NK 2011 auch großer Fan von Gesichtsölen. Pai Roseship abe ich häufig verwendet.
    Ganz neu entdeckt habe ich Kumkumadi Öl von Nimi, ein BIO-Öl, hergestellt nach traditioneller ayurvedischer Rezeptur, sehr schön ausgleichend bei Mischhaut. Auch das Maienfelser Gesichtsöl Youngster fine mag ich sehr!

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