Dieses Jahr haben wir die Chance, in der Zeit der Rauhnächte mal so richtig runterzufahren. Geschlossene Geschäfte, geschlossene Restaurants, minimierte Kontakte – eigentlich ganz gute Voraussetzungen für die innere Einkehr, wenn uns nicht gerade die Pandemie im Nacken säße… Falls ihr es euch zu den Rauhnächten trotz oder gerade wegen der herausfordernden Gesamtsituation hübsch machen wollt, zum Beispiel mit meinem immerwährenden Rauhnachtskalender, dann kommen heute drei Duft-Duos für euch. Das sind 3 Doppelpacks aus je 2 ätherischen Ölen, die sich für die Duftbegleitung in den Rauhnächten eignen – beispielsweise, wenn ihr aufgrund von Rauchmeldern/Kindern/Haustieren/… nicht daheim räuchern könnt, euch aber trotzdem eine ganz besondere Atmosphäre schaffen möchtet.
So wendet ihr die Duft-Duos an
Sollten bei einzelnen ätherischen Ölen Besonderheiten in der Dosierung zu beachten sein, gebe ich das bei den Duft-Duos jeweils an. Ansonsten könnt ihr euch an folgenden Basisrezepten orientieren, die Anwendung erfolgt jeweils in eurer eigenen Verantwortung. Gedacht sind die Rezepte für die Anwendung bei Erwachsenen.
Zur Begleitung von Rauhnachts-Ritualen empfehle ich euch die Raumbeduftung. Gebt dazu von beiden ätherischen Ölen je nach Raumgröße 2-4 Tropfen in den Vernebler/die Duftlampe. Noch simpler geht es auch mit einem Duftstein oder einem Taschentuch, das ihr mit der entsprechenden Tropfenanzahl beduftet. Die Anwendung auf einem Duftstein empfehle ich normalerweise gern, hier wäre ich aufgrund der sehr intenisven Düfte eher zurückhaltend und würde stattdessen die genannten Alternativen nutzen.
Für ein Raumspray verwendet ihr insgesamt 20-40 Tropfen auf 70 ml Raumspraybasis (von Farfalla), bei 100 ml Raumspraybasis entsprechend ca. 40-55 Tropfen. Auch hier könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr die Gesamtanzahl an Tropfen gleichmäßig auf beide ätherischen Öle aufteilt oder variiert.
Wenn ihr ein Mischungsverhältnis der beiden ätherischen Öle gefunden habt, die euch besonders gut gefällt (1:1, 1:2, 1:3 etc.), könnt ihr natürlich auch eine 5ml-Grundmischung damit herstellen und diese dann für die oben beschriebenen Anwendungen nutzen – auch über die Rauhnächte hinaus.
Kommen wir nun zu den drei Duft-Duos!
Cosmic flow: Weihrauch + Iris
Die Rauhnächte sind eine magische Zeit, in der die Tore zur Anderswelt sich öffnen sollen. Ich stehe in dieser Zeit nur allzu gern am Fenster oder draußen und beobachte die Sterne. Und bei vielen Rauhnachts-Ritualen spielt natürlich das Kosmische auch eine Rolle. Da kommt ein Duft-Duo, das nahezu himmlisch anmutet, genau richtig.
Die Verwendung von Weihrauch-Öl habe ich ja erst kürzlich kritisch beleuchtet. Die Rauhnächte gehören für mich aber zu den besonderen Anlässen, in denen dieses kostbare ätherische Öl mit Bedacht zum Einsatz kommt. Mit seinem balsamischen Duft vermittelt Weihrauch-Öl geistige „Luftigkeit“ und unterstützt uns dabei, den Verstand mal nur die zweite Geige hinter der Intuition und den Emotionen spielen zu lassen.
Dazu gesellt sich Iris – ein weiteres exquisites und unvergleichliches ätherisches Öl. Mit seinem zarten, floral-pudrigen Aroma ergänzt das Destillat der Iriswurzel den Weihrauch um eine sanfte, liebliche Note, die fast schon fragil anmutet. In Summe ergibt das eine Kombination, die für mich wirklich etwas himmlisches und im wörtlichen Sinne ätherisches hat. Ich kann mir die Mischung beispielsweise gut als Begleitung beim Tarot vorstellen, um das neue Jahr zu begrüßen.
Deep connection: Eichenmoos + Rose
Zur Entstehung dieses Duft-Duos muss ich kurz ein wenig ausholen: neulich habe ich an einem Webinar von Sandra Ananda teilgenommen – und kann ihre Webinar-Reihe „Heimische Duftwesen“ ganz uneingeschränkt empfehlen! Sie schließen für mich eine echte Lücke in der Bildungslandschaft der Aromatherapie, denn Sandra versteht es auf einmalige Weise, Wissen aus den Bereichen Signaturenlehre, Brauchtum/Tradition, Aromachemie, wissenschaftlichen Studien, Nachhaltigkeit und Duftgespür miteinander zu verbinden. Das macht sie nicht nur mit einem schier unendlichen und fundierten Wissensschatz, sondern auch noch auf sehr sympathische Art und Weise.
Beim letzten Webinar stand also das Eichenmoos im Fokus. Und während Sandra uns allerhand Spannendes über Flechten erzählte, schnupperte ich an meinem Eichenmoos-Duftstreifen und dachte: dazu würde Rose unfassbar gut passen. Also zückte ich kurzerhand einen zweiten Duftstreifen, beduftete ihn mit der oben zu sehenden türkischen Rose und war beim Beschnuppern dieser Kombination sofort im Dufthimmel. Im Laufe des Webinars teilte Sandra Empfehlungen für ätherische Begleiter, die sich gut an der Seite von Eichenmoos machen. Empfehlung Nummer 1: Rose! Spannend, wie einen die Intuition manchmal führen kann!
Und so empfehle ich euch also genau diese besondere Kombination. Erdig, waldig, einhüllend, dunkel und schwer riecht Eichenmoos für meine Nase. Wie feuchter, laubbedeckter Waldboden. Ein Duft, der mich ad hoc so stark erdet und ein Gefühl von Schutz und Ruhe verleiht, sodass ich förmlich spüren kann, wie mein Monkey Mind zur Ruhe kommt. Die Rose dämpft diese stark erdende Wirkung ein wenig ab, indem sie eine große Portion Harmonie und Gleichklang entgegensetzt bzw. ergänzt. Eichenmoos und Rose – die beiden ergeben für mein Empfinden ein duftes Gewand, das sich wie eine Schutzschicht um die Seele legt und uns gleichzeitig tief zu uns selbst führt. Sehr schwer zu beschreiben, das müsst ihr einfach mal ausprobieren! Ein Duft, der sich in den Rauhnächten bspw. gut für Rituale der Selbstreflexion bzw. -erkenntnis eignen kann, z. B. um Rückschau zu halten oder Herzensziele zu erspüren.
Eichenmoos ist übrigens sehr zäh bzw. viskos – ich wäre hier mit einer Anwendung im Vernebler eher vorsichtig. Generell empfehle ich euch für dieses Duft-Duo eine sehr zurückhaltende Dosierung. 1 Tropfen Eichenmoos und 2 Tropfen Rose auf einem Duftstreifen reichen bspw. bereits völlig für ein sehr präsentes Dufterlebnis aus.
Out of the dark: Kakaoextrakt + Patchouli
Mit dem letzten Duft-Duo geht es gefühlt nochmal so richtig tief rein in die Gefühlswelt – von der Dunkelheit ins Licht. Wenn ihr Kakaoextrakt schon einmal unter der Nase hattet, dann wisst ihr, wie intensiv und dunkel, aber auch wie köstlich und verheißungsvoll er duftet. Dazu habe ich einen Hauch 1968er-Vibes ergänzt. Patchouli hat ja eine ganz feine Note, die balsamische und erdige Anklänge mit durchaus auch frischen Nuancen vereint. Die Kombination ist betörend – und trotz der sehr intensiven Noten, die erdige Anklänge haben, wirkt sie auf mich äußerst stimmungsaufhellend und gleichzeitig entspannend. Wenn ihr in den Rauhnächten also mal einen, ach was, wenn nicht sogar zehn Gänge runterschalten wollt und euch gefühlsmäßig aus der Dunkelheit begeben wollt, dann könnte dieses Duft-Duo etwas für euch sein. Ich werde es im Rahmen meines Fülle-Rituals verwenden.
In diesem Sinne: viel Freude bei euren Rauhnachts-Vorbereitungen – und eine dufte und magische Zeit!
1 Comment
Liebe Ida, was für ein ausführlicher und interessanter Post. Und wieder so schöne Fotos. Was für eine Zeit im Moment, so richtig entspannt bin ich noch nicht. Aber wichtig ist, das wir gesund bleiben, der Rest wird sich irgendwann einpendeln. Hab eine schöne restliche (Vor)Weihnachtszeit und pass gut auf dich auf. Dein neues Logo ist mir natürlich aufgefallen und gefällt mir gut. Liebe Grüße, Kathrin
Hallo Ida, vielen Dank für die super Tipps. Leider sind die Rauhnächte schon vorbei. Aber trotzdem werde ich mal deine Tipps anwenden. Arbeite schon länger mit Eichenmoos und Patchouli. Aber die Kombi mit Rose, Kakao oder Iris ist einfach Klasse. Vielen Dank