Packt die Birkenstocks ein und holt die Sweater raus – der Herbst steht vor der Tür! Dieses Jahr kam er zwar irgendwie von jetzt auf gleich, aber wie immer freue ich mich über die Tage, an denen die Septembersonne alles in warmes, weiches Licht taucht, die ersten Baumkronen sich bunt färben und Kastanien die Wege verzieren.
Auch daheim wird es jetzt wieder so richtig kuschelig und gemütlich. Apropos gemütlich: seid ihr bisher am Hygge-Trend noch vorbeigekommen? Ich nicht – und schon seit Jahresbeginn wollte ich ein paar Lesetipps und Gedanken dazu teilen. Der Herbstbeginn könnte kein passenderer Zeitpunkt dafür sein.
Hygge ist ein dänischer Begriff, der sich nicht eins zu eins ins Deutsche übersetzen lässt, aber in etwa so viel bedeutet wie Gemütlichkeit. Als fester Bestandteil der dänischen Kultur gibt es viele Dinge und vor allem auch Aktivitäten, die „hyggelig“ sein können: vom Kaffeeklatsch mit der besten Freundin über eine Wanderung durch den Wald bis zum geselligen Beisammensein bei Kaminknistern und Rotwein. Dazu braucht es nicht zwingend die XXL-Kiste mit Deko-Klimbim, wie das obere Zitat von Meik Wiking zeigt. Hyggelig kann man es sich sehr gut in Gesellschaft machen, doch auch allein lässt sich Hygge ins Herz holen. Bei mir geht das derzeit zum Beispiel so:
Kerzenschein all day long
Nachdem ich in den letzten Monaten häufig „einarmig“ gefrühstückt habe, während mein Sohn einen Arm für sich zum Schuckeln oder Stillen beansprucht hat, ist es inzwischen wieder möglich, etwas ausgiebiger zu frühstücken – so richtig mit Besteck am Tisch. :D Für maximale Hyggeligkeit darf der Klassiker unter den Gemütlichkeits-Garanten nicht fehlen: Kerzenschein. Morgens gern „pur“, abends gern gepaart mit einem heimeligen Duft, wie ihn bspw. die Kerzen von Joik so schön verströmen.
Me-Time im Badezimmer
Die kleinen Auszeiten, die nur mir ganz allein gehören, sind zwar übersichtlich, dafür genieße ich sie aber auch ganz bewusst. Insbesondere das Duschen fühlt sich aktuell immer an wie ein dreiwöchiger Spa-Aufenthalt. Die frischeren Duschgele mit Gurke, Aloe Vera und Co. werden nun zügig aufgebraucht, um Platz für die Lecker-Schmecker-Varianten zu machen, wie beispielsweise der limitierte Duschbalsam mit Feige und Macadamia von Sante (der für meinen Geschmack allerdings noch deutlich fruchtiger und wohlig-würziger riechen dürfte).
Auch die Körperöle von Dr. Hauschka feiern gerade ein Comeback bei mir im Badezimmer. Vor allem das Schlehenblüten-Öl hat sich in mein Herz geschlichen, es riecht ein bisschen wie ein frischer Saunaaufguss, finde ich.
Wald und Wiesen unsicher machen
Im Wald bin ich das ganze Jahr über gern unterwegs, aber im Herbst ist es dort besonders schön. Mit meinem Mann gemeinsam am Abend durchs Laub rascheln, den Tag Revue passieren lassen und ganz verzückt sein, wie fasziniert unser Sohn von Blättern ist. Hyggeliger geht’s kaum!
Überhaupt ist mein Stubenhocker-Dasein scheinbar beendet – während mich im Herbst normalerweise der Anblick von Nebel freudig in die Hände klatschen ließ (Lesesessel, ich komme!), zieht es mich nun tatsächlich jeden Tag raus in die Natur – frische Luft ist das beste Anti-Budenkoller-Programm.
Bücher und Magazine
Das perfekte Hygge-Feeling daheim verbinde ich ganz klar damit, Zeit zum Lesen von Büchern und Magazinen zu haben. Falls ihr euch dem ganzen Hygge-Thema mit schön illustrierten Büchern nähern wollt, kann ich euch die Exemplare von Meik Wiking (gibt es inzwischen auch in einer deutschen Ausgabe, meine ich) und Marie Tourell Søderberg sehe ans Herz legen. Dort findet ihr nicht nur zahlreiche ansprechende Bilder, sondern viele Infos rund um die Entstehung des Hygge-Begriffs und Inspiration ohne Ende – von Rezepten über Hygge-Ideen für die verschiedenen Jahreszeiten etc.
Abendrituale
Aktuell sind die Abende alles andere als planbar und häufig beginnt die traute Zweisamkeit erst gegen 23 Uhr. Manchmal gibt es sie aber doch, die Abende, an denen um 9 schon Ruhe einkehrt. Dann zelebriere ich kleine Rituale, um den Tag ausklingen zu lassen, mit Freude. Dazu gehört für mich unbedingt ein entspannendes Tässchen Tee und ein paar Zeilen, die ins Baby-Tagebuch geschrieben werden. Dazu eine Folge Big Bang Theory, und schon kann es mit einem Lächeln auf den Lippen wenig später ab ins kuschelige Bett gehen (bald ist wieder dickes Bettzeug angesagt, yeah!). Und dort ist sowieso der hygge-place-to-be, oder nicht?
Übrigens, ein wenig spät dran bin ich mit dem ganzem Thema ja schon, denn schon schwappt der nächste Trend aus dem Norden zu uns: Lagom ist scheinbar das neue Hygge. Aber dazu dann vielleicht ein andermal mehr. :)
Trauert ihr dem Sommer schon nach oder genießt ihr den Herbstanfang? Und wie macht ihr es euch am liebsten hyggelig?
8 Comments
Ich finde es zwar auch schön, mich abends auf dem Sofa einzuigeln, aber trotzdem vermisse ich es etwas, mich nach der Arbeit noch in den Garten setzen zu können. Dafür kann ich nun endlich meine geliebten selbstgestrickten Socken wieder anziehen. Letztlich kann man doch jeder Jahreszeit etwas Positives abgewinnen :-)
LG Michaela
Ich befinde mich noch im Spätsommer-Modus, genieße aber auch die schon frischere Luft. Kastanien sammeln, das schöne Herbstlaub und die Kürbisse überall stimmen mich jetzt langsam auf den Herbst ein.
Liebe Grüße
Liebe Ida, hach, ich liebe den Herbst und habe in dieser Woche mit Hingabe die Herbst-Kleidung in Form von herblicken Kleidern hervorgeholt mit Hingabe getragen *hehe*.
Den Sommer vermisse ich nicht, da ich es nicht so warm mag, wobei es in diesem Jahr ja eher frisch zuging ^^ . Die dicke Winterdecke ist bei mir aber schon im Einsatz und ich gebe dir recht: im warmen Bett liegend versteht man hygge wohl am allerbesten (: .
Ganz liebe Grüße.
Ich mag jede Jahreszeit für sich, aber den Herbst mit am Meisten. Dieser Geruch nach Blättern und Erde, die Farben der Natur und das Kuscheln gemütlich auf dem Sofa…herrlich
Ich höre gerade die Kraniche, sooo schön
Oooh ja, den Flug der Kraniche beobachte ich auch jedes Jahr aufs Neue fasziniert!
Ich trauere noch…ich bin aber auch ein ausgesprochenes Sommerkind.
Ich mag es zwar überaus gern „kuschi“, aber so ein bißchen länger Sonne und Wärme wäre schon schön gewesen ;)
Liebe Ida,
ich bin ein absolutes Herbstkind und liebe es, wenn draußen die bunten Blätter fallen und es vielleicht noch ein paar letzte warme, sonnige Tage gibt. Danach darf es aber gern richtig stürmen und regnen. Umso ungemütlicher es draußen ist, umso gemütlicher wird es für mich drinnen: Mit Kerzen, tollem Duft, einem heißen Bad und anschließend entspannen mit Kuscheldecke, Tee und einem guten Buch. Auch der Sommer hat wunderschöne Seiten, aber meine Liebe wird wohl ewig dem Herbst gelten. <3
Liebe Grüße, Janine