16 Blogger mit unterschiedlichstem Background wurden Mitte Juni im Kosmetikhaus von Dr. Hauschka in Bad Boll/Eckwälden zu einem Tag unter dem Motto „Rosenmomente“ herzlich willkommen geheißen. Ich war ebenfalls mit von der Partie und habe an diesem Tag viel gelernt – über die Rose, über Anthroposophie, über Naturkosmetik, über Blogger und Influencer und nicht zuletzt auch über mich. Im ersten Teil dieser Mini-Serie ging es bereits um die Rose bei Dr. Hauschka bzw. bei der WALA Heilmittel GmbH, der Dr. Hauschka zugehörig ist. Heute möchte ich nochmal einen etwas detaillierten Einblick in meinen Besuch vor Ort geben.
Rosengewächse: die botanische Familie der Harmonie
Die Rose gehört – Überraschung – zur Familie der Rosengewächse, die über 3.000 verschiedene Arten umfasst, welche sich jeweils den Kernobstartigen, Rosenartigen oder Steinobstartigen zuordnen lassen. Apfel, Quitte, Hagebutte – sie alle gehören dazu. Bemerkenswert: in der Gattung der Rosengewächse finden wir weder Parasiten noch Gift- oder Wasserpflanzen. Hier geht es insgesamt harmonisch zu.
Die Rose nimmt dabei eine besondere Stellung ein – sie ist, wenn man so will, die Königin der Harmonie (und der Blumen natürlich sowieso). Das betrifft sowohl die Inhaltsstoffe als auch ihren Duft, der gern als Herznote in Parfums verwendet wird, und ihre Wirkung auf die Haut. Ist die Haut aus dem Lot, ebnet die Rose ihr den Weg zurück in ihr natürliches Gleichgewicht. Auch in der Aromatherapie wird die Rose als ausgleichendes und harmonisierendes Mittel geschätzt.
Die Rose: ein bedeutender Rohstoff für WALA / Dr. Hauschka
Bereits seit 1935 wird die Rose in WALA Arzneimitteln verarbeitet. Wir hatten die Gelegenheit dank Anette Greco, Leiterin der Galenischen Entwicklung bei Dr. Hauschka, und Ralf Kunert, Geschäftsführer der Naturamus GmbH (einer Tochter der WALA), einen Einblick in die Welt der Rose als Rohstoff zu bekommen.
Dabei ging es nicht nur um graue Theorie, sondern um dufte Praxis: wir konnten verschiedene ätherische Rosenöle beschnuppern, die aus den fünf Anbaugebieten stammen, aus denen Dr. Hauschka sie bezieht: Bulgarien mit dem berühmten Tal der Rosen, Türkei, Iran, Afghanistan und Äthiopien. Es war so spannend zu sehen, wie unterschiedlich sie gerochen haben – von muffig über lieblich-zart bis fast schon grasig-grün. Klima und Bodenbeschaffenheit geben dabei den Ausschlag und bestimmen letztlich auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des ätherischen Öls. Dementsprechend führt jede Ernte auch zu einem etwas anderen ätherischen Öl – die Herausforderung, die Produkte mit einem möglichst gleichbleibenden Duft zu versehen, meistert der hausinterne Dr. Hauschka-Parfumeur, der die einzelnen Öle wie bei einem Blended Whisky miteinander mischt.
Dr. Hauschka bzw. die WALA ist der größte Abnehmer für ätherisches Bio-Rosenöl weltweit. Die soziale Verantwortung gegenüber den Bauern in den Herkunftsländern der Rohstoffe spielt dabei eine entscheidende Rolle, bspw. in Form von garantierten Abnahmemengen. Ernteschwankungen können durch bestehende Lagerbestände aufgefangen werden. Das Ganze ist kein günstiges Vergnügen, denn 1 kg ätherisches Rosenöl hat einen stolzen Preis von 12.000 Euro pro Kilogramm. In Äthiopien handelt es sich um ein Fairtrade-zertifiziertes Anbauprojekt (hier hatte ich darüber bereits geschrieben). In den Produkten von Dr. Hauschka taucht die Rose nicht nur als ätherisches Öl auf, sondern wird auch als Wachs, Hydrolat, Blüten- und Hagebuttenauszug verarbeitet. Mehr zur Rose in den Dr. Hauschka-Produkten erfahrt ihr hier (ich schätze übrigens diese Info-Seiten auf der Dr. Hauschka-Website sehr).
Auf den Spuren der Rose im Heilpflanzengarten
Ich hatte es im ersten Teil dieser Rosen-Serie ja bereits erwähnt: es war ein großer Traum von mir, einmal den Heilpflanzengarten von Dr. Hauschka live zu erkunden. Gemeinsam mit Eventmanagerin Marijke Vermeulen wurde dieser Wunsch Wirklichkeit, denn sie führte uns bei schönstem Sonnenschein durch das 2,3 Hektar große Areal, das seit 1955 als Heilpflanzengarten der WALA genutzt wird. Der Fokus liegt dabei in erster Linie auf der Herstellung der Arzneimittel – lediglich etwa 15-20 der ca. 150 biologisch-dynamisch angebauten Heilpflanzen finden ihren Weg auch in die Dr. Hauschka-Kosmetik.
Mein Pflanzenherz hat einen Purzelbaum nach dem anderen geschlagen: da gab es das leuchtend-gelb blühende Johanniskraut zu bestaunen, während gleich daneben der Borretsch seine üppigen Blätter präsentierte und nebenan der Sonnenhut die Bienen und Hummeln anlockte, deren Haus sich ganz harmonisch in die Gartenlandschaft einfügt. Wund- und Rotklee waren ebenso präsent wie der Blutwurz, der mir in der Potentilla-Creme aus der Dr. Hauschka-Med-Serie schon mehrfach meine Haut gerettet hat. Calendula, Hamamelis, Salbei, Lavendel – alle waren sie am Start und ich hätte am liebsten ein ganzes Herbarium mit ihnen gefüllt. Und na klar, auch die Rose haben wir schlussendlich im Garten gefunden.
Wir verwandelten uns an diesem Tag übrigens in Blumenkinder und so entstanden einige Flowerpower-Bilder für Instagram und Co. – hier zusammen mit Jess vom Alabaster Blogzine und Diana von I need sunshine:
Rhythmus im Blut: Anthroposophie live erleben
Zurück im Kosmetikhaus hieß es: rein in die Laborkittel. Unter der Leitung von Biologin Kremena Stamenova hatten wir bei der Herstellung eines Rosenauszugs im Seminarraum die Möglichkeit, einen Eindruck davon zu erhalten, wie aufwendig die Herstellung der Dr. Hauschka-Kosmetik ist. Im Labor geht es dabei natürlich anders zu mit strengen Hygienevorschriften etc. Trotzdem war es spannend – und anstrengend, denn unsere Aufgabe war es, zunächst einige Rosenblütenköpfe von den äußeren grünen Kelchblättern zu entfernen und diese mit einem Messer kleinzuschneiden (easy), um danach die tiefroten Rosenblätter mit Schmackes, aber gleichzeitig mit Gefühl zu zerstoßen (nicht ganz so easy, eine Mischung aus meditativer Arbeit und Muskelanstrengung). Der blumige Duft der Rosen veränderte sich im Laufe der Zeit, bis der gesamte Raum von einem grasig-grünen, äußerst frischen Aroma erfüllt wurde. Die zerstoßenen Blüten und Blätter wurden mit der doppelten Menge an destilliertem Wasser angesetzt.
Hier endete unser Einblick – in der Labor-Praxis wird es jetzt erst eigentlich richtig spannend, denn dann folgen die rhythmischen Prozesse im Sinne der Anthroposophie, d. h. der Auszug unterliegt sieben Tage lang dem Einfluss von Licht, Dunkelheit, Wärme, Kälte, Ruhe und Bewegung. Anschließend folgt eine ausgedehnte Reifephase, erst dann ist die Urtinktur fertig.
Anthroposophisch bzw. biologisch-dynamisch zu arbeiten heißt übrigens auch, dass sich bestimmte Arbeitsprozesse bei Dr. Hauschka nach den Rhythmen der Natur richten. Übersetzt bedeutet das dann, dass Arbeitszeiten bspw. zum Teil abhängig sind von Sonnenauf- oder Sonnenuntergang. Wenn man sich einmal klar gemacht hat, wie viel Aufwand, Sorgfalt und Energie am Ende in einer Cremetube steckt, wirft das nochmal einen ganz anderen Blick auf Naturkosmetik insgesamt und die Produkte von Dr. Hauschka im Speziellen.
Dass die Anthroposophie sich wie ein roter Faden ganz selbstverständlich durch die Unternehmens-DNA der WALA zieht, wurde in jedem Gespräch deutlich, sei es mit den Mitarbeitern im Garten, in der Entwicklung oder im Marketing. Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und in mir viel ausgelöst, was ich hier in wenigen Zeilen gar nicht so einfach in Worte fassen kann.
Zum krönenden Abschluss des Tages gab es nicht nur einen Eiswagen im Garten des Kosmetikhauses, sondern wir wurden mit Kurzbehandlungen verwöhnt. Das war für mich auch deshalb ein Highlight, weil ich dabei ganz unverhofft einer der Dr. Hauschka-Naturkosmetikerinnen gegenüberstand, mit der ich beim 1. NaturkosmetikCamp 2014 am ersten Abend gemeinsam am Tisch saß. Man begegnet sich eben doch immer zweimal im Leben. Und in diesem Sinne hoffe ich, dass das zwar mein erster, aber nicht mein letzter Besuch bei Dr. Hauschka war!
Mit vollem Kopf, mehrseitigen Notizen und einer großen Ladung Herzenswärme habe ich das Kosmetikhaus von Dr. Hauschka nach einem rundum gelungenen Tag verlassen. Bad Boll zeigte sich abends zum harmonischen Tagesausklang mit saftigem Grün und sanfter Abendsonne von seiner äußerst idyllischen Seite.
Zu guter Letzt sei allen Ratefüchsen unter euch noch gesagt, dass ihr im Text viele Hinweise auf die Lösungen des Rätsels aus dem ersten Teil der Beitragsserie findet – alternativ klickt ihr einfach hier.
Das war sie also, meine dreiteilige Rosen-Serie im Sommer 2018! Falls ihr jetzt Lust bekommen habt, auch mal den Heilpflanzengarten der WALA zu besuchen, findet ihr hier alle Termine für öffentliche Führungen in diesem Jahr.
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