Rauhnachts-Kalender Türchen #5:
Fülle erleben

Falls ihr wie ich gestern draußen unterwegs wart, dann habt ihr vielleicht auch einige Schätze gesammelt, die über Nacht getrocknet sind. Eventuell habt ihr euch ja sogar an den Moosplätzchen versucht?

„Fülle erleben“ ist mein Motto der heutigen Rauhnacht. Wir leben in vielerlei Hinsicht in einer Gesellschaft des Überflusses. Konsum ohne Grenzen, digitale Reize 24/7, zu viel Verkehr, zu viel Müll, zu viel von vielem. Ich nehme mich da keinesfalls aus und hinterfrage immer wieder aufs Neue meine Gewohnheiten und meine wirklich relevanten Bedürfnisse. Was macht mein Leben reich (nicht im Sinne des Kontostands)? Was bringt Fülle in mein Leben? Was verhilft mir zu neuer Energie?

Bei mir sind es – neben Familie und Freunden, die immer an erster Stelle stehen – zwei Dinge, auf die die Antworten sich im Wesentlichen herunterbrechen lassen: Natur und Kunst. Draußen sein, Natur erleben, Pflanzen in allerlei Varianten bewundern, frische Luft, der Lauf der Jahreszeiten, Tag und Nacht etc. Klavier spielen, Musik hören, schreiben, in Ruhe lesen, basteln, gestalten, fotografieren, bloggen, Ausstellungen besuchen, auf Konzerte oder Lesungen gehen.

All diese Aspekte, die mein Leben reich machen, möchte ich mir heute bewusst machen und mich symbolisch dafür bedanken, dass ich die Möglichkeit habe, diesen Bereichen in meinem Leben Raum geben zu können – und gleichzeitig überlegen, wie ich das 2019 noch etwas intensiver bewerkstelligen kann.

Deshalb errichte ich heute meine persönliche Füllschale. Die Inspiration dafür stammt aus dem Buch Achtsam durch die Rauhnächte von Maren Schneider. Ich nehme dazu eine große, äh…., Schale (ein Teller tut es auch) und gestalte sie zum einen mit den Naturmaterialien und den Moosplätzchen, die ich gestern schon vorbereitet habe. Weil ein bisschen Glitzer in den dunklen Monaten nie verkehrt ist, verziere ich einige der gesammelten Dinge mit Glitzerspray – das sieht dann vor allem auch bei Kerzenlicht besonders schön aus. Dazu gesellen sich als Symbol für die Künste dann noch Material wie z. B. ein Notenblatt und als Zeichen für schöpferisches Gestalten ein bisschen Bastelmaterial. Ich bin gespannt, welche Ideen sich bei der Gestaltung noch ergeben. Während ich den Altar gestalte, räuchere ich mit Cassia aus meiner Weihnachts-Räucherbox von Grüne Erde – Cassia soll das Herz öffnen, für Entspannung sorgen und Ruhe vermitteln.

Ist die Füllschale fertig, lege ich noch etwas Räucherwerk nach, entzünde eine Kerze und mache mir den Reichtum in meinem Alltag bewusst. Das, was ich tagtäglich im Kleinen an herzerFÜLLEnden Momenten erleben kann. Ohne viel Brimborium, ohne viel Aufwand, ohne Social Media Druck. Momente allein oder in Gesellschaft, die mir dabei helfen, dass meine Akkus sich wieder aufladen.

Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Gedanken und Gefühle dazu auch wieder in eurem Notizbuch festhalten. Ich war in der 1. Rauhnacht ganz erstaunt, welche Erkenntnisse sich ergeben, wenn ich die Gedanken tatsächlich schriftlich festhalte. Das schafft doch nochmal ein anderes Bewusstsein als das bloße Sinnieren über bestimmte Dinge. Daher werde ich wohl auch heute Nacht wieder den Stift zücken.

Ihr seht, es geht heute um Herzensangelegenheiten. Und gefühlsbetont geht es auch morgen weiter, wenn sich das 6. Türchen des Rauhnachts-Kalenders öffnet.