Ziemlich genau einen Monat ist es her, seitdem ich tschüss zu Shampoo gesagt habe und stattdessen eine alternative Methode für die Haarwäsche anwende. Ich hatte, bevor ich damit startete, zig Fragen im Kopf. Nun ist es Zeit für ein erstes Fazit, in dem ich meine bisherigen Erfahrungen mit euch teile und Fragen, die das Thema No-Poo betreffen, beantworten möchte – in einem Interview mit mir selbst. ;-) Betrachtet es als eine Art informativen Fragenkatalog, der euch dabei helfen soll, falls ihr auch damit liebäugelt, auf Shampoo zu verzichten. Los geht’s!
Warum wäschst du deine Haare ohne Shampoo?
Meine Gründe dafür, mir Alternativen zu Shampoo zu suchen, habe ich in diesem Beitrag erläutert. Einer der Hauptgründe ist, dass ich gern meinen Waschrhythmus um mindestens einen Tag verlängern möchte. Daneben spielen Neugier und die Lust des Selberrührens eine nicht unwesentliche Rolle.
Was hast du für die ersten alternativen Haarwaschversuche benutzt?
Wie hier beschrieben, habe ich meine ersten Versuche mit der Lavaerde von Logona gestartet – angerührt mit Wasser und Rosenwasser von Apeiron, ergänzt um wenige Tropfen des Macadamia-Öls von Mahlenbrey.
Hat sich diese Mischung bewährt oder nutzt du inzwischen etwas anderes?
Die Lavaerde von Logona finde ich super, ich habe nun schon die zweite Packung in Gebrauch! Inzwischen rühre ich sie nur mit Wasser an. Als pflegende Ergänzung hat sich das Rosenöl von Dr. Hauschka als sehr gut geeigneter Kandidat erwiesen – ein bis drei Tropfen gebe ich noch dazu, dann ist die Mixtur einsatzbereit.
Wie ist denn das ideale Mischungsverhältnis zwischen Lavaerde und Wasser?
Puh, das kann ich gar nicht so genau sagen. Mitlerweile habe ich die richtige Mischung intuitiv raus und messe die Mengen nicht genau ab. Rein vom Gefühl her nehme ich mehr Wasser, als auf den ersten Blick nötig ist. Die Lavaerde kann ruhig etwas mehr Wasser vertragen, damit die Konsistenz der Mixtur am Ende beim Auftragen schön geschmeidig ist.
Anrühren, auftragen, einwirken, abspülen: dauert die ganze Prozedur morgens nicht viel zu lang?
Das habe ich in der Tat so erwartet. Aber mittlerweile geht es superfix: ich habe alle Utensilien im Bad griffbereit stehen, das Anrühren dauert vielleicht zwei Minuten, dann geht’s auch schon ab unter die Dusche. Das Auftragen geht bei meinen kurzen Haaren ziemlich schnell. Während ich mich einseife und abdusche, wirkt die Lavaerde-Mischung ein. Das Ausspülen hat am Anfang relativ lang gedauert, inzwischen habe ich den Eindruck, dass es schneller geht. Es dauert alles in allem nicht enorm viel länger als mit Shampoo, auch wenn das Ausspülen natürlich trotzdem vergleichsweise mehr Zeit erfordert.
Was ist mit einer sauren Rinse nach dem Ausspülen?
Meine ersten Versuche mit Apfelessig lassen sich mit einem Wort zusammenfassen: bäh! Ich mag den Geruch davon weder in meinen Haaren noch im Badezimmer. Also habe ich es danach ohne saure Rinse versucht. Da hat mir aber das Haargefühl nicht so gut gefallen, die Haare wirkten irgendwie stumpf. Folglich musste eine Alternative her. Fündig geworden bin ich mit Himbeeressig! Sieht dank der Farbe nicht nur toll aus, sondern riecht auch deutlich milder als die Apfel-Variante! Ich gebe 2 TL Himbeeressig auf 400 ml Wasser und spüle damit meine Haare. Die fühlen sich schon währenddessen megagut an: glatt und gepflegt.
Lavaerde anrühren, saure Rinse mixen: brauchst du da nicht zig Utensilien?
Nö. Ich benutze exakt zwei Dinge: einen Messbecher aus Plastik und einen Plastiklöffel. Damit rühre ich zunächst die Lavaerde an und nehme den Becher direkt mit unter die Dusche. Danach spüle ich ihn kurz aus und nutze ihn gleich für die saure Rinse. Danach nochmal ausspülen – und dann ist er wieder einsatzbereit für die nächste Wäsche.
Wie hast du das denn beim Friseur mit der Haarwäsche gemacht?
So, wie ich es ohnehin oft mache: ich habe mir morgens daheim die Haare gewaschen und habe beim Friseur aufs Waschen verzichtet. Wenn die Haare locker liegen und keine Stylingprodukte enthalten, ist das überhaupt kein Problem.
Gibt es auch Fertigprodukte, die man verwenden kann, wenn man nicht selbst rühren möchte?
Klar! Ausprobiert habe ich die Weiße Lavaerde-Waschcreme Lotusblüte, die ebenfalls aus dem Sortiment von Logona stammt. Die riecht zwar toll, aber ich hatte das Gefühl, dass ich davon viel zu viel benötige, um meine Haare sauber zu bekommen. Deshalb rühre ich lieber selbst an. Für den Friseurbesuch wäre sie aber bestimmt eine gute Alternative!
Und wie machst du das auf Reisen?
Das weiß ich leider noch nicht so genau. Wenn sich mein Haarwaschrhythmus so entwickelt, wie ich mir das vorstelle, kann ich bei Kurztrips ja einfach am Tag der Abreise die Haare waschen – und dann erst wieder nach der Heimkehr. Auf längeren Reisen bin ich mir noch nicht sicher, wie ich das handhaben werde. Gut möglich, dass ich dann einfach Shampoo-Proben aufbrauche.
Wie ist denn nun das Haargefühl nach dem Waschen und so ganz allgemein?
Super ist es! Am Anfang musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, die Haare fühlen sich von der Struktur her ganz anders an. Ich habe eigentlich ziemlich feines Haar, durch den Verzicht auf Shampoo sind sie viel griffiger und kompakter – da war selbst meine Friseuse ganz erstaunt. Und meine Kopfhaut fühlt sich übrigens auch gut an. Und ja, die Haare quietschen nach der Wäsche sogar. ;-)
Klingt gut. Also nie mehr bad hair days?
Leider nein. :-D Ich habe festgestellt, dass meine Haare nach der Lavaerde-Waschung viel natürlicher fallen. Das hat leider zur Folge, dass Wirbel irgendwie leichteres Spiel haben – nach dem Waschen mit Shampoo konnten sie da auch mal lässig drüber hinweg „fliegen“, das ist nun nicht mehr so einfach.
Hat sich an deinem Waschrhythmus schon etwas getan?
In der Tat! Ich hatte nun schon ein, zwei Mal die Chance, zwei waschfreie Tage am Stück einzulegen. Am 2. Tag nach der Wäsche habe ich zur Unterstützung das Seidenpuder von Dr. Hauschka als Trockenshampoo genutzt, um noch einen zusätzlichen Tag rauszuschlagen. Das hat aber noch nicht dauerhaft geklappt. So pendelt es nun also noch zwischen einem und zwei waschfreien Tagen. Aber ich bin guter Dinge, dass das dauerhaft klappt.
Hat sich sonst noch spürbar etwas verändert?
Ja, aber leider nicht zum Positiven: ich habe den Eindruck, dass meine Haare nicht mehr so schnell lufttrocknen und auch beim Föhnen länger brauchen, bis sie trocken sind. Das finde ich natürlich vor allem morgens eher doof. Wenn es mit dem verlängerten Waschrhythmus aber klappen sollte, nehme ich das dafür in Kauf.
Wie geht’s jetzt weiter?
Ganz einfach: ich bleibe erst mal bei der Haarwäsche mit Lavaerde – und werde irgendwann erneut ein Fazit ziehen.
Ich hoffe, viele eurer (potenziellen) Fragen rund um die alternative Haarwäsche mit Lavaerde wurden hiermit beantwortet. Wenn ihr noch offene Fragen habt, dann hinterlasst mir gern einen Kommentar!
16 Comments
Hallo Ida,
echt spannend, denn ich habe bis auf Lavaerde ja auch schon alle möglichen Wascharten durch: Shampoo, feste Shampoobars, Haarseife, Roggenmehl, nur mit Haarspülung waschen…Lose Lavaerde fehlt aber noch und wenn ich Deinen Bericht so lese, sollte ich es vielleicht doch mal versuchen.
Bisher war ich da durch meinen Test der Logona-Patchouli-Waschcreme abgeschreckt, mit der ich überhaupt nicht zurechtgekommen bin. Ich brauchte Unmengen an Produkt und hatte nach der Wäsche stumpfe, verklettete Haare. Hat mir nicht gefallen. Aber ich habe wie gesagt Lavaerde noch nie selbst angerührt.
Liebe Grüße!
Meike
Haarseife habe ich auch eine Zeitlang verwendet und mochte das Haargefühl damit auch. Deine Erfahrung mit der Logona-Waschcreme klingt ähnlich wie meine mit der Lotusblüten-Variante: der Verbrauch ist enorm! Da gefällt mir meine eigene Mixtur deutlich besser, auch vom Haargefühl her.
Ach wie spannend. Es ist zwar (noch) nichts für mich, aber ich werde auf jeden Fall deine Prozedur weiter verfolgen😀
Dann werde ich später auf jeden Fall erneut berichten! :)
Ich wasche ja auch sehr gerne mit Lavaerde.
Ich habe gleich am Anfang die von Alva probiert und bin dabei geblieben. Der 2. Kauf war dann ein 2,5kg Sack. 😀😀😀
Hast du mehrere Lavaerden durchprobiert?
Die weiße von Logona habe ich z.B. auch noch und nehme sie (bisher) nur für Masken her.
Ach so, welchen Himbeer-Essig nimmst du und wo bekommst du ihn her?
Klingen tut die Alternative super, obwohl ich Apfelessig eigentlich auch mag.
Das mit dem Schwer-Trocknen ist mir auch aufgefallen… bei Haar-Seife auch.
Das nervt schon manchmal, v.a. natürlich im Winter.
VG!
2,5 kg – cool! :D Bislang habe ich tatsächlich nur die von Logona probiert, die war halt gleich ein Volltreffer. Mein Himberessig stammt von Byodo, ich habe ihn im Bioladen gekauft. Und ja, an die langsame Trockengeschwindigkeit muss ich mich wirklich erst noch gewöhnen – im Sommer ist es noch recht einfach, mal schauen, wie das dann im Winter aussieht (ich föhne meine Haare eigentlich nicht so gern).
Obwohl ich zur Zeit wieder Shampoo benutze, kann ich Eliah sahil Amla powder sehr empfehlen. Ich werde es demnächst wieder in meine Haarpflege einbauen, obwohl ich mit den Shampoos auch sehr zufrieden bin. Und Logona lavaerde ist dann auch mal dran.
Abwechslung tut gut.
Meinst du damit das Trockenshampoo von Eliah Sahil? Das werde ich mir mal anschauen, danke für den Tipp! :)
Die Trockenshampoos von Eliah Sahil kann ich auch sehr empfehlen :-)
In der Naturdrogerie habe ich den Tipp bekommen, das Pulver nicht trocken zu verwenden, sondern vorher mit Wasser anzurühren und eine Weile ziehen zu lassen (während man in der Zwischenzeit die Zähne putzt o.ä.).
Ich habe beide Varianten ausprobiert – trocken und mit Wasser angerührt – und finde die trockene Anwendung wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich hatte das Gefühl, dass das Pulver richtig in den Haaren klebt, und man kann es so nur schlecht portionieren. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die ES Shampoos so wenig beachtet werden, anders kann ich mir das sonst nicht erklären :D
Seit ich auf den Naturdrogerie-Tipp gehört habe und es anmische (ca. 4TL Pulver und Wasser nach Gefühl), bin ich ein Riesen-Fan! Die 4TL reichen, um die Haare zweimal zu shamponieren; beim ersten Mal wird der Schmutz entfernt und beim zweiten Mal schäumt es schön und nach dem waschen bleibt ein Hauch des Shampoodufts ganz subtil in den Haaren :-)
Leider habe ich aber noch nicht den richtigen Dreh raus wie man das Shampoo ein bisschen pflegender gestalten könnte. Meine Haare sind lockig und neigen deshalb dazu, extrem schnell trocken zu werden. Ich habe es mit winzigen Mengen Kokosöl in der Shampoo-Wasser-Mischung versucht, hat aber leider strähnige Haare hinterlassen. Ich werde es am Wochenende mal mit einem Tropfen der Dr. Hauschka Neem Haarölkur versuchen…
Allerherzlichsten Dank für das Teilen der Tipps, Natalia! Das Trockenshampoo ist heute mit der Post von der Naturdrogerie bei mir eingetrudelt und ich werde es in den nächsten Wochen mal in Ruhe testen. Bin schon sehr gespannt! :)
ach cool :-) ich bin auch sehr gespannt auf deinen Bericht!
Genau das meine ich. Es sollte sich aber niemand irritieren lassen. Es wird nicht trocken wie ein Puder verwendet, sondern durchaus mit Wasser etwas aufgeschäumt.
[…] Ida von Herbs & Flowers tobt sich gerade mit Lavaerde aus und hat ihr Zwischenfazit […]
Ich hab da schon auf einigen Bloggs Kommentare hinterlassen: ich nehm Buchweizenmehl. Habe hin und hergetestet, aber so grandiose Haare hatte ich noch nie. Und bei Glück bekomme ich das auch bio und regional. Und eine saure Rinse brauche ich auch nicht.
Klingt gut! Irgendwie scheue ich mich aber vor dem Gebrauch von Mehl (noch).
[…] Ida von Herbs & Flowers tobt sich gerade mit Lavaerde aus und hat ihr Zwischenfazit […]