Kaum ein anderer Jahreszeitenwechsel wird von vielen so sehr herbeigesehnt wie der Übergang vom Winter zum Frühling. Für mich persönlich ist es jedes Jahr das absolute Highlight, wenn ich zum ersten Mal nach den grauen Monaten wieder die Amsel singen höre, denn dann weiß ich: der Frühling ist nicht mehr weit. Die Natur erwacht endlich wieder so richtig zu neuem Leben, Grün und Blütenbunt halten wieder Einzug in Wälder, Wiesen und Gärten und ein neuer Jahreszyklus beginnt.
Ich finde es enorm bereichernd, die Zyklen und Rhythmen der Natur ganz bewusst wahrzunehmen und dabei auch auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören. Gerade der Start in den Frühling mit den steigenden Temperaturen und den länger werdenden Tagen ist körperlich oft eine besondere Anstrengung, die mit entsprechenden Wehwehchen einhergehen kann.
In Kooperation mit Primavera zeige ich euch heute ein paar Tipps für natürliche Unterstützung in dieser besonderen – und besonders schönen – Zeit des Übergangs.
Ätherische Öle, die uns beim Übergang in den Frühling unterstützen können, gibt es viele. Meine persönlichen Favoriten, die sich in der Aromatherapie seit langem bewährt haben, sind dabei folgende:
- Grapefruit (Citrus paradisi): Okay, genau genommen haben Zitrusöle ja bei mir 12 Monate lang Hochkonjunktur, aber gerade sorgen sie mit ihren leichten, luftigen Aromen und ihrer stimmungshebenden Wirkung für Spring Vibes. Insbesondere die Grapefruit ist eine tolle Frühjahrsbegleiterin, denn sie bringt unseren Hautstoffwechsel in Schwung, fördert die Durchblutung und wirkt belebend.
- Zypresse (Cupressus sempervirens): Ätherisches Zypressenöl ist im Frühjahr aus verschiedenen Perspektiven interessant, da es sowohl antihistaminisch als auch sanft adstringierend und entstauend wirkt. Auf psychischer Ebene kann es uns außerdem dabei unterstützen, uns zu strukturieren sowie geistig zu klären und so fokussiert in neue Projekte und Vorhaben zu starten, wenn wir im Frühjahr neue Vorhaben und Ideen angehen.
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis bzw. Salvia rosmarinus): Rosmarin gehört in verschiedenen Varianten unbedingt in die aromatherapeutische Frühlings-Ausstattung. Die Wahl des geeigneten Chemotypen ist hier besonders wichtig. So bringt bspw. der Rosmarin Cineol Kreislauf und (Haut-)Stoffwechsel in die Gänge, während Rosmarin Verbenon die Verdauung fördert und die Entgiftung unterstützt.
- Lavandin (Lavandula x intermedia): Neben Lavendel fein (Lavandula angustifolia) hat sich der Lavandin zu einem Langzeitfavoriten von mir gemausert, denn schon längst ist er für mich nicht mehr nur der Putzlavendel, als der er manchmal bezeichnet wird. Viel mehr ist Lavandin eine Art “Herzensöl”, das nicht nur ausgleichend wirkt, sondern auch Herz und Kreislauf stärkt.
Anwendungen mit ätherischen Ölen im Frühjahr: 3 einfache Rezepte für daheim
Im Frühjahr gibt es typische Anwendungen, die mit ätherischen Ölen das Wohlbefinden ganzheitlich unterstützen können. Drei davon stelle ich euch vor – mit DIY-Rezepten zum Mitmischen daheim! Alle Rezepte sind für Erwachsene konzipiert und daher für die Anwendung bei Kindern NICHT geeignet. Im Anschluss daran findet ihr auch noch Tipps für gebrauchsfertige Produkte.
Bye-bye, Frühjahrsmüdigkeit: Face & Body Splash „Earlybird”
Die Zeitumstellung im Frühjahr ist jedes Jahr Fluch und Segen zugleich, finde ich. Einerseits ist es endlich länger hell, andererseits heißt es morgens eine Stunde eher: Raus aus den Federn. Wenn ihr wie ich eher zu den Eulen als zu den Lerchen gehört, dann macht euch dieses chronobiologische Durcheinander vielleicht auch ziemlich fertig – vor allem, wenn dann noch die sonnigen und wärmeren Tage auf sich warten lassen und die Umstellungsprozesse im Körper sich ohnehin durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gereiztheit oder Konzentrationsprobleme bemerkbar machen.
Rosmarin CT Cineol kann uns turboantriebsmäßig in die Gänge bringen – er wird nicht ohne Grund als der Espresso unter den ätherischen Ölen bezeichnet. Gesellschaft bekommt er hier in meinem Rezept von vitalisierender Zitrone und keislaufstärkendem Lavandin (beide in Demeter-Qualität). Als Basis habe ich belebendes Pfefferminzhydrolat gewählt.
Das ist zu beachten:
Nicht in der Schwangerschaft geeignet.
Vorsicht auch bei Bluthochdruck!
So könnt ihr mitmischen:
Tropft die ätherischen Öle direkt in die Flasche mit dem Pfefferminzwasser und verschließt die Flasche anschließend fest und schüttelt sie.
So nutzt ihr das Face & Body Splash:
Vor jedem Gebrauch kräftig schütteln. Dann vor dem Gesicht vernebeln, bewusst ein- und ausatmen und den Frischekick genießen. Gerade bei höheren Temperaturen ist auch eine Anwendung direkt auf den unbedeckten Armen und Beinen sehr angenehm.
Booster für den Hautstoffwechsel: Duschöl “Wide awake”
Wenn es um Bindegewebe und Hautstoffwechsel geht, gibt es ein absolutes Dreamteam unter den ätherischen Ölen: Grapefruit und Zypresse. Gemeinsam kurbeln sie den Stoffwechsel an, bringen die Mikrozirkulation in Schwung, wirken sanft straffend und sorgen zudem noch für gute Laune. Eine tolle Kombination also für ein Körperöl, das im Frühjahr vor der morgendlichen Dusche zum Einsatz kommt. Sesamöl bildet hier die Basis, da es mit seiner durchblutungsfördernden Wirkung die Mischung gut ergänzt. Im Ayurveda ist Sesamöl das Pflanzenöl schlechthin, wenn es um Reinigungsprozesse des Körpers geht.
Das ist zu beachten:
Die Anwendung erfolgt ausschließlich äußerlich auf intakter Haut. Verletzte Haut und Schleimhäute bleiben außen vor.
Während und nach der Anwendung kann es in der Dusche/Wanne rutschig werden!
So könnt ihr mitmischen:
Gebt die ätherischen Öle direkt in die Flasche mit dem Sesamöl. Verschließt die Flasche und schüttelt bzw. schwenkt sie kräftig. Das Öl kann direkt angewendet werden.
So wird das Duschöl angewendet:
Wenn ihr mögt, könnt ihr zunächst den Stoffwechsel durch Trockenbürsten etwas ankurbeln. Anschließend massiert ihr eine großzügige Menge des Öls in die trockene Haut ein – Gesicht und Intimbereich bleiben dabei außen vor. Erst danach heißt es: duschen. Wärme ist dabei förderlich, aber richtig heiß muss (und sollte) es nicht sein. Wenn ihr euch on top die volle Portion Hautpflege gönnen wollt, verzichtet ihr auf Duschprodukte mit Tensiden (Seife/Duschgel/…) und massiert einfach nach dem Duschen das Öl, das noch auf der Haut verblieben ist, in die noch feuchte Haut ein.
Alternativ könnt ihr das Öl aber auch als klassisches Körperöl verwenden, das nach dem Duschen auf der noch leicht feuchten Haut verteilt und einmassiert wird.
Für sanfte Leberunterstützung: Körperöl “Spring Break”
Frühjahrsputz ist nach dem Winter nicht nur auf der Haut mit Trockenmassagen, Peelings und Co. eine feine Sache, sondern auch für den gesamten Körper. Die einen fasten gern, die anderen setzen auf Pflanzentinkturen, Tees oder ähnliches. Um insbesondere die Leber bei ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen, kann ein Leberwickel oder eine warme Ölkompresse eine gute Idee sein – und das nicht nur nach feucht-fröhlichen Abenden, sondern auch in Zeiten des Übergangs wie eben genau jetzt auf dem Weg in die wärmeren Monate.
Typische Öle, die bekanntermaßen mit „Leberthemen“ assoziiert werden, sind Rosmarin CT Verbenon und Schafgarbe. Überraschend ist vielleicht, dass auch die Rose sich hier von der Wirkung her gut einreiht und entsprechenden Mischungen natürlich auch einen feineren Duft verleihen kann. Erneut kommt hier das Sesamöl als erwärmendes Öl zur Anwendung.
Das ist zu beachten:
Nicht in der Schwangerschaft anwenden.
Ich sage es außerdem gern ausdrücklich nochmal dazu: das Öl ist ausschließlich zur äußerlichen Anwendung auf der (unversehrten) Haut gedacht.
So könnt ihr mitmischen:
Gebt die ätherischen Öle direkt in die abgemessene Menge Sesamöl. Rührt mit einem Metalllöffel oder einem Glasstab vorsichtig um.
So wird das Körperöl für eine Ölkompresse angewendet:
Massiert die Haut in der Leberregion sanft mit der Ölmischung ein. Legt anschließend ein feucht-warmes (aber nicht heißes) Tüchlein darüber (z. B. einen in warmem Wasser getränkten, ausgewrungenen Baumwoll-Waschlappen). Deckt dieses wiederum mit einem trockenen Handtuch ab. Verstärkt die Wärmewirkung durch eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen.
Macht es euch nun – am besten im Liegen – für ca. 15-20 Minuten gemütlich, vielleicht mit Buch und Teetasse. Nehmt anschließend das verbleibende Öl mit dem Tüchlein ab, packt euch kleidungstechnisch warm ein und ruht ggf. noch eine Weile nach (Mittagsschläfchen highly recommended :-D).
Was mir sonst im Frühjahr noch gute Laune macht
Auch ich habe nicht immer Zeit oder Nerv zum Selbermischen – dann sind gebrauchsfertige Produkte meine erste Wahl, um dennoch von der wohltuenden Wirkung ätherischer Öle zu profitieren. Eine Frühlings-Ausstattung zur Raumbeduftung und zur Anwendung auf der Haut könnte dabei bspw. ganz simpel so aussehen:
Roll-Ons für den Schreibtisch:
Mittagstief? Mangelnde Konzentration? Genervt vom nächsten trüben Regentag? Dann holt euch doch mit dem passenden Roll-On entweder einen Energiekick (u. a. mit Weißtanne, Grapefruit und Douglasfichte) oder Gute Laune (mit Orange, Limette, Zitrone und Co.) an den Schreibtisch!
Pro-Tipp: beim Arbeiten am Laptop kann es hilfreich sein, den Roll-On nicht auf der Innenseite der Handgelenke zu nutzen, sondern auf der Außenseite rund um das Handgelenk. So bleibt die Tastatur in jedem Fall trocken und die Aromen umspielen eure Nase beim Tippen sanft.
Raumsprays beim Frühjahrsputz:
Frühjahrsputz ist in vielerlei Hinsicht eine gute Sache – er hilft uns dabei, auch in den Räumen alten Ballast loszuwerden, bringt uns in die körperliche Aktivität und befreit auch die Seele. Klingt in der Theorie super, kann in der Praxis aber trotzdem schwerfallen (zumindest geht’s mir so; vor allem, wenn die To-Do-Liste ewig lang und freie Zeitfenster kurz sind). Raumsprays können dabei helfen, beim Entrümpeln und Putzen in Schwung zu kommen – mit der Lieblings-Playlist im Ohr und einem aktivierenden Duft in der Nase fällt es gleich viel leichter.
Geeignet ist dafür bspw. das Primavera Raumspray Lebenslust mit einer erheiternden Mischung aus Grapefruit, Spearmint und Limette. Happy Lemongrass ist eine passende, sehr erfrischende Alternative. Dieses Raumspray ist dazu noch ein Geheimtipp für die Geruchsbindung in Bad und Küche.
How to start
Ihr seht, die Möglichkeiten, um den Start ins Frühjahr dufte zu gestalten, sind vielfältig. Mein Tipp, wenn ihr noch nicht so versiert seid um Umgang mit ätherischen Ölen: sucht euch zum Start ein gebrauchsfertiges Produkt, dessen Duft euch richtig gut gefällt, und platziert es so, dass ihr es im Alltag griffbereit habt.
Wenn ihr außerdem neugierig seid aufs Selbermischen, dann entscheidet nach der Anwendungsform, die für euch alltagstauglich ist. Mögt ihr gern Gesichtssprays, fangt doch einfach mit dem Earlybird-Rezept an. Seid ihr ohnehin ein Fan von Körperölen, ist vielleicht die Wide awake-Kreation eher euer Ding. Auch hier berücksichtigt ihr natürlich eure individuellen Duftvorlieben – was ihr nicht mögt, muss auch nicht in der eigenen Mischung landen. Haltet es gerade am Anfang so simpel wie möglich und tastet euch nach und nach an komplexere Rezepte heran.
Ein duftes Frühjahr wünsche ich euch!
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