Drei Dinge, die ich am Spätsommer jedes Jahr aufs Neue liebe:
1. Zum ersten Mal wieder in die Herbstjacke und den Lieblingskuschelpulli schlüpfen.
2. Die Krimi-Lese-Saison auf dem Sofa eröffnen.
3. Meine Pflegeroutine wieder ein bisschen reichhaltiger gestalten.
Ja, ich habe großen Spaß daran, den Takt der Jahreszeiten auch in meinem Bad widerzuspiegeln: cremigere Duschprodukte, reichhaltigere Körperöle und eine Gesichtspflegeroutine, die über Hydrolat, Serum und Sonnenschutz hinausgeht, gehören unbedingt für mich dazu.
Auch in diesem Jahr stehen nun schon die Öle für die Gesichtspflege in der ersten Reihe bereit und begleiten mich langsam im Übergang vom Sommer zum Herbst. Gerade meine trockene Wangenpartie hat mitunter mit dem Temperatursturz so ihre Probleme und wird dann gern gepampert.
In Kooperation mit Primavera stelle ich euch heute drei außergewöhnliche Öle vor, die wie eine Art Superfood für trockene Haut sind und dabei verschiedenen Vorlieben gerecht werden – inklusive DIY-Rezept. Denn Primavera ist nicht nur eine Empfehlung für ätherische Öle, sondern auch für fette Pflanzenöle: Beginnen wir mit ein paar generellen Tipps zur Anwendung von Pflanzenölen in der Gesichtspflege.
Wie wende ich Pflanzenöle am besten in der Gesichtspflege an?
Reine Pflanzenöle lassen sich auf unterschiedlichste Weise in die Gesichtspflegeroutine integrieren – ich beschränke mich dabei an dieser Stelle auf die Pflege und lasse die Reinigung (Oil/Double Cleansing) mal außen vor:
- Pur: Wer es minimalistisch und puristisch mag, kann Pflanzenöle für die Hautpflege pur verwenden. Ein bis zwei Tropfen reichen dabei in aller Regel für das Gesicht aus. Am besten funktioniert diese Art der Anwendung, wenn die Haut vorher gut befeuchtet worden ist, z. B. mit Hydrolat, Toner oder Serum.
- Als Booster für Cremes: Wenn ihr auf die Anwendung von Gesichtscreme schwört, heißt das nicht, dass ihr auf die Anwendung von Pflanzenölen verzichten müsst. Ihr könnt eure Tages- oder Nachtpflege mit wenigen Tropfen eines ausgewählten Pflanzenöls direkt in der Handfläche mischen und anschließend auftragen. So lässt sich nach Lust und Laune eine ganz individuelle Pflege kreieren, die den aktuellen Hautbedürfnissen gerecht wird.
- In DIY-Ölmischungen: Individuelle Gesichtspflege nach Maß ist auch mit Mischungen aus verschiedenen Pflanzenölen möglich. Dabei bildet in der Regel ein Basisöl die, nun ja, Basis. Diese wird durch gezielt ausgewählte Wirkstofföle (eins oder mehrere) auf das jeweilige Pflegebedürfnis zugeschnitten. Ätherische Öle können die Mischung sinnvoll abrunden und bringen dabei natürlich auch Duft ins Spiel.
Für mich liegt der Reiz der Verwendung von Gesichtsölen in unterschiedlichen Aspekten begründet:
Zum einen ist es ein höchst sinnliches Vergnügen. So wie ich Körperöl in der überwiegenden Zeit des Jahres immer eine Bodylotion vorziehen würde, fühlt sich auch die Anwendung eines Gesichtsöls für mich persönlich deutlich genussvoller, entspannender und wohltuender an als das blanke Eincremen (Ausnahmen bestätigen dabei wie immer die Regel).
Außerdem mag ich das Maximum an Individualisierung, das Pflanzenöle in der Pflege ermöglichen. Im Sommer greife ich zu leichten Ölen, die fix einziehen, im Winter nähre ich meine Haut mit nährenden Ölen und lasse mich dabei auch gern von meiner Nase und meiner Intuition leiten. Und klar, im Zusammenspiel mit ätherischen Ölen sind fette Pflanzenöle als Träger für mich sowieso unverzichtbar.
Dazu kommt noch die minimalistische und gleichzeitig multifunktionale Pflege, die Pflanzenöle ermöglichen. Kurzum: ja, ich bin ein ausgesprochener Ölfan!
Kommen wir nun zu drei ausgewählten Ölen aus dem Primavera-Sortiment, die für trockene Haut mit unterschiedlichen Ansprüchen geeignet sind. Sie entsprechen natürlich alle drei den hohen Qualitätsansprüchen von Primavera: 100% Naturreinheit, zertifizierte Bio-Qualität und schonende Gewinnung. Die 30 ml-Glasflaschen, in denen diese Öle daherkommen, lassen sich außerdem prima weiterverwenden.
Bio-Maracujasamenöl: der exotische Newcomer – auch für unreine Haut
Auf der Vivaness wurde es bereits angekündigt, nun ist es brandneu in das Sortiment von Primavera eingezogen: Maracujasamenöl. Es wird durch Kaltpressung gewonnen und hat ein ganz außergewöhnliches Duftprofil: eindeutig nussig, aber mit einem Touch Fruchtigkeit. Wer dabei jetzt an Maracujasaft denkt, liegt allerdings falsch – der Duft ist schon recht speziell und ich habe ein paar Anwendungen gebraucht, bis ich ihn als angenehm wahrgenommen habe. Inzwischen mag ich ihn sogar ganz gern.
Auf der Haut fühlt sich das Öl bemerkenswert geschmeidig an und lässt sich super verteilen. Es führt im Nu dazu, dass sich meine Haut superglatt, elastisch und geradezu durchfeuchtet anfühlt. Es braucht ein paar Minuten, bis es richtig gut eingezogen ist, danach bleibt aber nur noch ein wunderbar samtiges Gefühl zurück. Wer es pur mag, ist mit 1-2 Tropfen gut beraten, weniger ist hier definitiv mehr. Ansonsten lässt sich das Öl aber auch easy als Booster in die bestehende Tagespflege integrieren – vermischt mit einem Basisöl oder einer Creme (siehe oben).
Maracujasamenöl enthält vor allem Linolsäure (bis zu 80%), eine zweifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure. Diese wirkt sich vor allem auf die Hornschicht aus, indem sie diese glättet, stabilisiert und Verhornungsstörungen mindert. Bei diesem Stichwort werde ich mit meinen Milien ja immer hellhörig und bin gespannt, ob das Öl dazu beiträgt, dass die Milien gemindert werden. Außerdem ist Maracujasamenöl reich an Vitamin A. Die Haut wird durch das Öl beruhigt, genährt und auch Entzündungen werden gehemmt. Neben trockener Haut profitiert daher auch Mischhaut bzw. trockene, unreine Haut von diesem Skin-Superfood.
30 ml des Primavera-Maracujasamenöls kosten 16,90 Euro.
DIY: Gesichtsöl „Fruchtiger Genuss“
Das Maracujasamenöl überzeugt mich persönlich eher durch sein Gefühl auf der Haut und nicht primär durch seinen Eigengeruch. Es ist allerdings supereinfach, das Öl auch olfaktorisch in ein Wohlfühl-Erlebnis zu verwandeln – ätherisches Orangenöl ist in diesem Fall der Schlüssel dazu.
Gebt dazu einfach 4 Tropfen ätherisches Orangenöl (naturrein und in Bio-Qualität, versteht sich – ihr findet es bei Primavera natürlich auch im Sortiment) direkt in die 30 ml Flasche des Maracujasamenöls. Verschließt die Flasche wieder und schüttelt sie kräftig. Fertig ist eine belebende Gesichtspflege mit subtilem, aber unwiderstehlichem Gute-Laune-Duft.
Bio-Granatapfelsamenöl: das Edle – für reife, anspruchsvolle Haut
Granatapfelsamenöl ist einer der edlen Klassiker unter den Pflanzenölen für trockene Haut. Es wird aus den kleinen harten Kernen – bzw. eben Samen – des Granatapfels gewonnen und zeichnet sich durch seltene Inhaltsstoffe aus. Das Öl ist insbesondere reich an Punicinsäure, einer raren Omega-5-Fettsäure. Außerdem enthält es Ölsäure und Linolensäure und steckt voller wertvoller Fettbegleitstoffe in Form von Vitaminen, Phytohormonen und Flavonoiden. Daher ist Granatapfelsamenöl ein großartiges Öl für entspanntes Altern, denn es wirkt antioxidativ, stärkt die Hautbarriere, erhöht die Hatutelastizität, regeneriert und beugt vorzeitigen Hautalterungserscheinungen vor.
Die erwähnte Punicinsäure ist es in Kombination mit der Ölsäure, die dem Granatapfelsamenöl seine besondere Textur verleiht: es fühlt sich irgendwie kompakt bzw. dickflüssig an und braucht eine Weile, bis es wirklich eingezogen ist. Unter anderem deshalb verwende ich es auch nicht pur, sondern als Booster oder in Ölmischungen – und das am liebsten am Abend in Vorbereitung auf den Schönheitsschlaf. ;-) Auch zur Nagel(haut)pflege ist es gut geeignet.
Der Geruch des Öls ist charakteristisch: nussig, fast schon herb und unverwechselbar. Kein Duft, der mich sofort laut hurra schreien lässt – dafür ist aber das Hautgefühl klasse, vor allem in den kalten Monaten ist Granatapfelsamenöl bei mir ein guter Begleiter, der meine empfindliche Haut merklich stärkt.
30 ml Granatapfelsamenöl bekommt ihr bei Primavera für 29,90 Euro.
Bio-Kameliensamenöl: das Traditionsreiche – auch für sensible und irritierte Haut
Zum Schluss stelle ich euch noch ein Öl vor, das bei uns aktuell zunehmend an Beliebtheit gewinnt, obwohl es im Beautybereich bereits ein alter Hase ist: Kameliensamenöl. Es ist insbesondere in der japanischen Schönheitskultur schon seit Ewigkeiten fest verankert und erfährt dank K- und J-Beauty-Hype nun auch bei uns größere Aufmerksamkeit. Gewonnen werden kann das Öl aus den Samen verschiedene Kamelienarten, Primavera verwendet hier die populäre camelia oleifera.
Das Kameliensamenöl von Primavera fühlt sich auf der Haut äußerst angenehm an: es lässt sich spielend verteilen, hinterlässt einen samtig-zarten Film und hüllt die Haut geradezu ein, ohne zu kleben. Der Eigengeruch ist dezent, das Öl riecht lediglich ein wenig nussig. Bemerkenswert ist in Sachen Inhaltsstoffe vor allem Gamma-Linolensäure, die zu den semi-essentiellen Fettsäuren zählt. Sie hemmt Entzündungen, regeneriert die Haut und kann sogar Juckreiz lindern – perfekt also für Sensibelchen.
Ich verwende das Öl am liebsten pur am Morgen oder am Abend. Die Kombination aus Kameliensamen- und Marcujasamenöl ist dabei derzeit einer meiner Favoriten für den Tag.
30 ml Bio-Kameliensamenöl kosten bei Primavera 14,50 Euro.
Auf dem oberen Bild bekommt ihr eine Idee von den unterschiedlichen Texturen/Viskositäten der drei Öle. Links seht ihr einen Tropfen Granatapfelsamenöl, der in stoischer Ruhe verharrt, während das Maracujasamenöl (oben mittig) deutlich „lauffreudiger“ ist. Rechts außen ist wiederum eine etwas größere Menge (2 Tropfen) Kameliensamenöl zu sehen, welches sich noch etwas stärker ausgebreitet hat.
Erhältlich sind die Bio-Pflegeöle im Online-Shop von Primavera und bei den bekannten Fachhändlern.
Ist Herbstzeit bei euch auch Ölzeit? Und bevorzugt ihr eher die klassischen Basisöle wie Mandel und Jojoba – oder darf es gern auch einer dieser Spezialisten sein?
4 Comments
Ach, eine schöne Vorstellung der Öle, liebe Ida! Ich liiiieeebe Gesichtsöle und mit dem Maracujasamenöl hast du mich direkt angefixt, könnte auch super für meine Haut geeignet sein. Gerade nutze ich eines meiner lang bewährten Lieblingsölmischungen „Maienfelser Gesichtsöl youngster super“ ( bestehend aus Macadamianußöl*, Sacha Inchiöl, Cocosöl*, Traubenkernöl*, Cameliakernöl*, Meadowfoamöl, Mohnöl*, Walnussöl*, Rizinusöl*, Rosenkernöl*, Ätherische Essenzen aus Lindenblüte, Ylang-Ylang*, Rosenholz*, Mandarine*), die wirklich ideale Mischung für meine 41 jährige Mischhaut .
Liebe Ida, kannst du bitte mitteilen, wieviel Prozent Sonnenblumenöl im Granatapfelsamen und Kameliensamenöl enthalten ist?
Liebe Lilli, ich habe bei Primavera nachgehakt – der Anteil an Sonnenblumenöl liegt bei unter 0,1%. Viele Grüße!
Vielen Dank für deine Antwort!