Mein digitales Leben (TAG)

1. Dezember 2014

Eines der besten Bücher, das ich in letzter Zeit gelesen habe, ist „The Circle“ von Dave Eggers. Darin entwirft er ein ziemlich erschreckendes, nicht allzu fernes Zukunftsszenario, in dem Daten auf alle möglichen denkbaren Arten miteinander vernetzt werden und unter dem obersten Ziel der totalen Transparenz eine Welt gestalten, in der Privatsphäre einem Akt der Rebellion gleichkommt. Das Buch hallte noch lange in mir nach (bzw. tut es immer noch). Umso spannender finde ich es, das eigene Internetverhalten zu reflektieren und auch Einblicke in das digitale Leben Anderer zu bekommen. Passenderweise hat Julia auf Beautyjagd vor wenigen Tagen ihr digitales Leben beschrieben und war so nett, daraus einen Tag zu machen, an dem ich mich nun beteilige. So sieht sie also aus, meine alltägliche digitale Welt (heute ausnahmsweise mal nicht weiter bebildert):

tag_ mein digitales leben

Mein wichtigstes Instrument im Netz

Das ist seit einigen Monaten definitiv mein Blog. Für die Entwicklung von Beiträgen mit allem Drum und Dran (recherchieren, Fotos schießen und aufbereiten, schreiben, korrigieren, formatieren, …) geht jede Menge Zeit drauf. Beim Bloggen verliere ich häufig jegliches Zeitgefühl – ein eindeutiges Indiz dafür, wie viel Herzblut darin steckt und wie viel Freude ich daran habe.

Zu Facebook hege ich eine Art Hassliebe. Einiges geht mir unheimlich auf die Nerven, andererseits bin ich froh, dass ich die Plattform nutzen kann, um über Neuigkeiten und Entwicklungen in der Naturkosmetik-Welt auf dem Laufenden zu bleiben und mich privat mit Freunden auszutauschen.

Twitter finde ich erst interessant, seit ich blogge. So kann ich schauen, was andere Blogger so treiben. Seit kurzem bin ich auch auf Instagram dabei, mal sehen, wie ich das so finden werde.

Privat ist Spotify für mich noch essentiell, da ich so jede Menge Musik entdecken und hören kann. WhatsApp nutze ich recht intensiv zum Austausch mit engen Freunden und meiner Familie.

Die letzte heruntergeladene App auf dem Smartphone

Die letzte taufrische App war Instagram. Das war mit meinem Blackberry technisch gesehen eine kleine Herausforderung, hat letztendlich aber gut geklappt. Grundsätzlich versuche ich, mein Smartphone so minimalistisch wie möglich zu halten –  alle für mich nutzlosen Apps habe ich gelöscht. Ich bin auch nicht via Smartphone bei Facebook oder Twitter aktiv – die permanente Erreichbarkeit bzw. das Online-Sein an sich empfinde ich als latent verstörend. Ich möchte auch einfach mal offline sein können. Deshalb bleibt mein Smartphone oft auch tagsüber stumm gestellt, so dass ich störungsfrei arbeiten kann.

Meine Gerätschaften

Mein Laptop ist ca. 2 Jahre alt, ich nutze ihn in erster Linie daheim und zwar am liebsten in Verbindung mit einem zweiten großen Monitor (vor allem ein Segen für alle Fotoarbeiten), Maus und Tastatur.

Das zweitwichtigste „Gerät“ zum Bloggen ist definitiv meine Digitalkamera, genauer gesagt eine Canon EOS 550D. Ich habe sie mit drei verschiedenen Objektiven in Gebrauch, davon ist mein 100er-Makro mein liebstes, denn damit kann  ich euch alle Produkte möglichst nah vor die Linse holen. ;-)

Ein Smartphone habe ich erst seit knapp 2 Jahren in Gebrauch. Da ich auch hier unbedingt ein Gerät mit echten Tasten haben wollte, habe ich mich letztendlich für ein Blackberry  entschieden. Niemand verschickt schneller WhatsApp-Nachrichten als ich. :D

Accessoires

Öhm. Keine. Ich habe eine stinknormale schwarze Laptoptasche und das war‘s. Da ich den Laptop aber ohnehin überwiegend daheim nutze, habe ich sie eher selten in Gebrauch. Auf Anhieb wüsste ich ehrlich gesagt nicht einmal, wo sie sich befindet.

Morgenritual

Shame on me, das ist tatsächlich der Griff zum Smartphone. Flugmodus aus, checken, ob es neue Kommentare auf meinem Blog gibt, meistens noch Emails checken. Das alles passiert aber erst, nachdem ich noch mindestens drei Mal die Snooze-Funktion meines Smartphone-Weckers genutzt habe. ;) Nebenbei dudelt auf MDR Figaro leise Musik zum Wachwerden vor sich hin.

Persönlicher Social-Tipp

Mir tut digitales Entrümpeln von Zeit zu Zeit sehr gut. Leute, zu denen ich seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr hatte und auch in Zukunft nicht haben möchte, lösche ich aus meinen Facebook-Kontakten, „tote“ Handynummern lösche ich auch in unregelmäßigen Abständen. Neuerdings habe ich es mir auch zur Angewohnheit gemacht, meinen Bestand an abonnierten Newslettern so gering wie möglich zu halten. Das hilft auch beim Sparen, nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“. Wenn ich nicht ständig daran erinnert werde, wie toll die aktuelle Winterkollektion von Armedangels ist, habe ich auch nicht ständig das Bedürfnis, mir dringend einen der schicken Wollpullis kaufen zu wollen. ;) Klappt soweit ganz gut.

Websites, die ich oft besuche

Das sind zum einen die Naturkosmetik-Blogs, die ihr in meiner Blogroll findet. Darüber hinaus interessiere ich mich derzeit vor allem für Blogs, die sich mit Unternehmertum und Selbständigkeit aus weiblicher Sicht oder mit dem Thema Bloggen beschäftigen.

Dazu gehören beispielsweise:

Online-Shopping

Was würde ich nur ohne meine liebsten Online-Shops tun? Mangels Angebot vor Ort kaufe ich Naturkosmetik überwiegend online ein. Das ist besonders bei dekorativer Kosmetik und Düften ein bisschen wie eine Schachtel Pralinen (um Forrest Gump zu zitieren): man weiß nie, was man bekommt.  Umso schöner ist es, wenn ich dann doch mal die Gelegenheit habe, Produkte direkt im Laden zu begutachten. Grundsätzlich kaufe ich aber lieber „offline“, vor allem, was Bücher und Kleidung anbelangt.  Obwohl es schon schön ist, wenn der Postmann vorbeischaut und ein Päckchen in der Hand hat, das fühlt sich immer ein wenig nach Weihnachten an.

Old School oder New School

Bei allem, was mit Papier zu tun hat, bin ich absolut Old School. Ich schleppe kiloweise Bücher mit in den Urlaub, meine Bücherregale platzen aus allen Nähten und Buchläden sind für mich der Himmel auf Erden. Ich bevorzuge Print-Ausgaben gegenüber Online-Magazinen und schreibe noch Karten und Briefe per Hand – mit einem richtigen Tintenfüller. Ohne meinen Moleskine-Kalender wäre ich komplett aufgeschmissen, für digitale Planer kann ich mich nicht erwärmen. Auch meine Blogposts entwerfe ich am liebsten notizartig per Hand, ehe ich sie ausführlich am Rechner schreibe. Meine Notizbuchsammlung ist absurd umfangreich.

In Sachen Musik und Film bin ich jedoch mittlerweile kein Traditionalist mehr. CDs und DVDs kaufe ich nur noch sehr, sehr selten und kann ihrem Besitz im Gegensatz zu Büchern nichts abgewinnen. Stattdessen nutze ich Spotify zum Musikhören und schaue Filme über Amazon Prime oder englischsprachig über Sky.

Letzter Tag komplett offline

Mein Hochzeitstag! Davon abgesehen kann ich mich nicht bewusst daran erinnern, mal einen Tag komplett offline gewesen zu sein.

Digitaler Wunsch für die Zukunft

Ich hoffe, dass die Datenvernetzung nicht so beängstigende Ausmaße annimmt, wie es Dave Eggers in „The Circle“ als Zukunftsszenario entwirft. Ich bin auch nicht dafür, alles so personalisiert wie möglich zu gestalten und verzichte zum Beispiel liebend gern auf Werbeanzeigen, die auf meinem Webverhalten basieren. Falls ihr darauf auch keine Lust habt, klickt euch mal hier rein und deaktiviert den ganzen Quatsch.

Ganz utopisch wünsche ich mir noch Geruchsinternet, damit Parfumreviews endlich mal Hand und Fuß haben. ;)

Nun brenne ich darauf, zu erfahren, wie das digitale Leben anderer Blogger sich so gestaltet! Einen weiteren Beitrag findet ihr bereits bei Nixenhaar. Ginni von Sugarlime gibt uns demnächst auch Einblicke in ihre digitale Welt. Wenn ihr ebenfalls Lust habt, getaggt zu werden, gebt einfach bescheid. :-)

Wie sieht euer digitales Leben aus? In wie fern beeinflusst es zum Beispiel euer Konsumverhalten und euren Besitz an materiellen Gütern (Bücher, DVDs, CDs etc.)?

 

 

Vorheriger Beitrag
Nächster Beitrag

You Might Also Like

9 Comments

  • Reply Waldfee 1. Dezember 2014 at 9:04

    Guten Morgen, ich schalte nachdem Aufstehen auch direkt mein IPhone an. Da ich in sehr unregelmäßigen Schichten arbeite, ist Whats App mein Kommunikationsmittel im sozialen Leben. Ich habe eher weniger Kontakte, dafür intensiver. Natürlich treffen wir uns auch im realen Leben :-)
    Facebook hatte ich noch nie und möchte ich glaube ich auch nicht haben. Obwohl die NK-News kriege ich so auch nicht mit, außer bei Julie natürlich :-)

    • Reply Herbs & Flowers 1. Dezember 2014 at 17:18

      Ich finde WhatsApp vor allem praktisch, um mit denjenigen in Kontakt zu sein, die nicht gleich um die Ecke wohnen. Oder auch, um Infos gebündelt weiterzugeben, indem bspw. Fotos über eine Gruppe gleich an die gesamte Familie gesendet werden.

      Die Nutzung von Facebook habe ich auch viele Jahre strikt verweigert, bis ich beruflich einen Account anlegen und pflegen musste. Dann habe ich es kurze Zeit später auch privat genutzt.

      Liebe Grüße!

  • Reply Mein digitales Leben | Beautyjagd 1. Dezember 2014 at 10:43

    […] Bloggerinnen ja Lust, ebenfalls ihr digitales Leben zu beschreiben? Ich würde euch dann taggen . Ida von Herbs&Flowers und Bobby von Nixenhaar sind hiermit schon mal […]

  • Reply Nur mal kurz gucken 1. Dezember 2014 at 10:54

    Danke für den Einblick in dein digitales Leben :) Finde diesen Tag sehr spannend und freue mich über die Beiträge. Mein letzter CD-Kauf ist lange her. Mittlerweile lade ich fast alles im MP3-Format runter. Nur mein Mann kauft sich noch die CDs und stellt sie ja nach Interpret ehrfürchtig ins CD-Regal. Seit ein paar Monaten besitze ich einen Kindle und bin total begeistert. Trotzdem kaufe ich noch Print-Ausgaben. WhatsApp nutze ich seit ein paar Monaten und finde es toll :)
    Liebe Grüße
    Nicole

    • Reply Herbs & Flowers 1. Dezember 2014 at 17:19

      Hihi, was bei deinem Mann CDs sind, sind bei mir dann wohl Bücher. Allerdings sortiere ich sie nicht nach Autoren, sondern nach den Farben der Buchrücken. :D Das sieht so schön harmonisch aus in den Regalen!

      Liebe Grüße!

  • Reply Ginni 1. Dezember 2014 at 14:38

    Ich finde es schon krass und auch richtig beängstigend, wie digital die heutige Welt schon ist. Wie viele an ihren Smartphones hängen, wie viele mehr Online-Freunde haben als „echte“ Freundschaften.
    Spotify ist bei mir irgendwie noch nicht so angekommen, das ist zB ein Netzwerk, welches ich NULL nutze. Twitter nutze ich auch erst bzw. nur im Rahmen meines Blogs, wobei es bisher eher so das ungeliebte Stiefkind ist ;-)

    Ich würde die Fragen auch sehr gerne beantworten, vielleicht magst Du mir ja das Stöckchen zuwerfen :-D

    • Reply Herbs & Flowers 1. Dezember 2014 at 17:21

      Besonders auffällig ist das Smartphone-Phänomen an Bushaltestellen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, finde ich. Da steht ja gefühlt wirklich jeder Zweite da und glotzt auf sein mobiles Gerät.

      Na klar werfe ich dir das Stöckchen zu – fang! :D Ich ergänze dich gleich mal oben im Text, es freut mich, dass du auch mitmachst!

      Liebe Grüße!

  • Reply Lara 1. Dezember 2014 at 20:04

    Ich habe schon lange auf allen meinen Geräten ein Adblocker Programm – adblock plus.
    Das allernervigste in der digitalten Welt ist, wenn ich eine Seite aufmache und bevor ich die erste Zeile zu Ende gelesen habe, poppt eine Werbung auf und versperrt mir die Sicht. Grundsätzlich finde ich personalisierte Werbung zwar sehr lästig, finde aber, es gibt schlimmere Dinge die mit meinen gesammelten Daten gemacht werden können – vielleicht auch schon gemacht werden.
    Geruchsinternet wäre klasse :D Gibts bestimmt auch bald :D

    • Reply Herbs & Flowers 2. Dezember 2014 at 0:03

      Oh ja, Pop-Up-Werbung finde ich auch grässlich! Und blinkende, sich verändernde Werbeanzeigen auch. Da ist ein Werbeblocker-Programm wirklich sinnvoll.

      Liebe Grüße!

    Leave a Reply