Naturkosmetik Branchenkongress 2015: von wachsenden Märkten, jungen Wilden und moderner Kommunikation

19. Oktober 2015
naturkosmetik branchenkongress 2015

Was macht Marken erfolgreich? Wie ist es um den Naturkosmetikmarkt derzeit bestellt? Was sind die Kommunikationskanäle der Zukunft? Diese und weitere Fragen waren Gegenstand des Naturkosmetik Branchenkongresses, den ich letzte Woche in Berlin besucht habe. 2 Tage standen im Zeichen von Märkten, Marketing, Marken, Konsumenten und Kommunikation. 8 Kernerkenntnisse bzw. thematische Denkanstöße habe ich mit nach Hause genommen (und sortiere sie gedanklich immer noch). Diese teile ich gern mit euch! Dazu verlinke euch jeweils noch weitere Beiträge, die zu den einzelnen Themenbereichen passen. Los geht’s:

Der Naturkosmetikmarkt wächst

Die Nachfrage nach Naturkosmetik steigt weiterhin – das sind doch erstmal grundlegend gute Nachrichten, oder? ;) Gemessen am Umsatz der Kosmetikbranche ist Naturkosmetik natürlich nach wie vor eine Nische, aber eben eine mit Wachstumspotenzial. Für 2015 wurde auf dem Kongress ein Wachstum von ca. 10% prognostiziert. Gründe für die wachsende Nachfrage sind u. a. in der zunehmenden Verfügbarkeit und der steigenden Qualität von Naturkosmetik zu sehen, aber auch in gesellschaftlichen Trends wie einem generellen Gesundheitsbewusstsein und der damit verbundenen Sorge um bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetika. Auch ein verstärkt werteorientiertes Konsumverhalten führt bei bestimmten Zielgruppen zu einer höheren Affinität für Naturkosmetik.

Mehr Infos zum Thema: Naturkosmetik-Umsatz wächst

 

Die internationale Konkurrenz schläft nicht

Starke Wachstumsmärkte für Naturkosmetik sind global betrachtet insbesondere Indonesien und Indien. Ayurvedisch inspirierte Produkte, aber auch Halal-zertifzierte Produkte werden vermutlich eine zunehmende Rolle auf dem internationalen Markt spielen, wie Alina Scheinker von Euromonitor berichtete. Bestimmte Produktgruppen haben besonders gute Wachstumsprognosen, bspw. Baby- und Kinderpflegeprodukte in Westeuropa oder Deo in Ländern wie Indien, wo es teilweise als Parfumersatz angewendet wird. In Deutschland ist insbesondere im Premiumsegment noch deutlich Luft nach oben.

Mehr Infos zum Thema: Indien – Naturkosmetik-Markt mit Zukunft

 

Die Generation Y als widersprüchliche Zielgruppe

Wir zwischen 1981 und 1996 Geborenen sind alles andere als einfach zu verstehen. Unsere Gefühls- und Wertewelt ist komplex: Freiheit und Bindung, Genuss und Verantwortung, Tradition und Innovation – und das alles bitte gern in Balance. Auch unser Konsumverhalten bewegt sich zwischen verschiedenen Polen, Prof. Dr. Ulrich Reinhardt von der BAT Stiftung für Zukunftsfragen bezeichnete dieses Phänomen als „Luxese“: Verzicht in bestimmten Bereichen, um sich in anderen Bereichen Luxus zu gönnen. Dr. Wolfgang Adlwarth von der GfK zeigte außerdem auf, dass der Trend zur Selbstinszenierung ungebrochen hoch ist und mit der Tendenz zum Eskapismus, d. h. der Flucht in digitale/visuelle Scheinwelten, einhergeht. Instagram ist als reine Bildplattform nicht ohne Grund so erfolgreich (mit steigender Tendenz). Dem gegenüber steht der Wunsch nach dem Rückzug ins Private. Gar nicht so einfach, diese Komplexität als Hersteller oder Händler in spezifische Kundenwünsche zu übersetzen!

Mehr Infos zum Thema: Die Formel heißt Luxese

 

Customer Journeys werden komplexer

Einfache Kaufentscheidungen waren gestern – das schilderte Prof. Fabian Sippel von der klartxt GmbH ins einem Vortrag anschaulich. Reviews, Ratings, Empfehlungen von Freunden, Videos, Blogs, Online-Communitys: die Einflüsse auf unsere Kaufentscheidungen, noch bevor wir überhaupt ein Geschäft betreten haben, sind komplexer denn je. Neue, ungeradlinige Kaufprozesse mit diesem online-bedingten „zero moment of truth“ stellen Hersteller und Händler vor neue Herausforderungen.

Mehr Infos zum Thema: ZMOT- Googles neuer Moment der Wahrheit

 

Überfluss hat den Mangel abgelöst

Christoph Engl von der Brand Trust GmbH hat diese Herausforderungen im Rahmen seiner Keynote ebenfalls thematisiert. Ein Überfluss an Informationen – aber auch an Produkten – führt dazu, dass Relevanz und Aufmerksamkeit die neuen „Währungen“ im Kampf um die Konsumenten sind. Die strategische Markenführung ist dabei unverzichtbar. Auch Nischenmarken können bei gekonnter Positionierung sehr erfolgreich sein (das ist für uns Beauty-Nerds natürlich nichts Neues).

Mehr Infos zum Thema: Die 4 Ws der Markenführung

 

ISO-Richtlinie: Fluch oder Segen?

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde heiß diskutiert, wie die geplanten ISO-16128-Richtlinien den Markt für Naturkosmetik beeinflussen werden. Werden sie eher eine Chance sein und als Türöffner fungieren, um vermehrt Nutzer konventioneller Kosmetik für Naturkosmetik zu begeistern? Oder werden sie eher zur Verwässerung bzw. Aufweichung bereits bestehender Labels und Zertifizierungen führen? Sollten sich bestehende Label nicht eher als gemeinsame Marke zusammenschließen und auch dementsprechend nach außen auftreten? Das Meinungsbild war sehr gemischt.

Mehr Infos zum Thema: ISO 16128 und NK-Label

 

Männer sind als Zielgruppe zunehmend interessant

Der Anteil an Männerkosmetik am Gesamt-Kosmetikmarkt wächst. Wie kann es gelingen, die Kosmetik „an den Mann zu bringen“? Zwei unterschiedliche Wege wurden auf dem Kongress aufgezeigt: Zum einen die Spezialisierung durch Differenzierung – Felix Ermer präsentierte als Gründer der Brooklyn Soap Company, wie das als Startup dank strategisch ausgeklügeltem Gesamtkonzept erfolgreich gelingen kann. Annemike Salonen von business2women plädiert für einen anderen Weg, um die Männer mit ins Kosmetikboot zu holen: Gender Balance. Dieser Ansatz setzt auf Integration statt Differenzierung, d. h. eine Marke sollte für Männer und Frauen gleichermaßen ansprechend gestaltet sein. Da sich die Rollenbilder seit der Generation Y ohnehin annähern, ist dies Frau Salonen zufolge der zukunftsfähigere Weg.

Mehr Infos zum Thema: Die Brooklyn Soap Company – Vermarktung

 

Authentische Kommunikation ist Trumpf

Dass ich mir die verstärkte Kommunikation der Asse, die Naturkosmetik-Hersteller im Ärmel haben, wünsche, habe ich auf der Podiumsdiskussion zum Ausdruck gebracht. Aspekte wie Bio-Rohstoffe und die Unterstützung sozialer Projekte oder auch das Fördern eines entspannten Schönheitsbildes könnten für meinen Geschmack noch viel öfter in Form authentischer Geschichten im Fokus stehen. Storytelling hat auch Ute Holtmann vom EHI Retail Institute als einen möglichen Erfolgsfaktor in der Kommunikation benannt. Die strategische Nutzung von Social Media Kanälen ist dabei mittlerweile ein Muss, denn nicht nur die „jungen Wilden“ tummeln sich auf den sozialen Spielwiesen.

Mehr Infos zum Thema: Weshalb Instagram und NK so gut zusammenpassen

 

Ihr seht, Denkanstöße gab es in den zwei Tagen mehr als genug! Gelungen fand ich neben dem hohen Maß an gedanklichen Input vor allem die Möglichkeit, in den großzügig bemessenen Pausen mit den anderen Kongressteilnehmern ins Gespräch zu kommen, bekannte Gesichter wiederzusehen, neue Kontakte zu knüpfen und teilweise an Ideen für den Blog zu schmieden. Davon profitiert ihr letztendlich hoffentlich auch!

Impressionen vom Kongress findet ihr übrigens an dieser Stelle (ein Bild von der Podiumsdiskussion ist auch dabei). Auf dem NaturkosmetikCamp-Blog findet ihr heute ebenfalls einen Rückblick auf die 2 Kongresstage.

Welche Themen hätten euch auf dem Kongress besonders interessiert? Sind für euch neue Einblicke in die Branche dabei? Und seid ihr auch gern auf Kongressen unterwegs?

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23 Comments

  • Reply pretty green woman 19. Oktober 2015 at 7:56

    Super spannend, dein ausführlicher Bericht über den Naturkosmetik Branchenkongress. Ich wäre ja zu gerne dabei gewesen! :)

    Dass „unsere“ Nische ein starkes Wachstumspotenzial hat, ist mir durchaus bewusst. Ich persönlich finde es auch toll, dass immer mehr Menschen Naturkosmetik verwenden. Was ich etwas schade finde, ist, dass viele Unternehmen auf diesen Trend aufspringen, um damit das schnelle Geld zu verdienen. Ist nichts besonderes, so läuft der Hase nunmal, das ist mir durchaus bewusst. Für mich hat das Ganze aber auch einen emotionalen Charakter, ich verwende Naturkosmetik auch ein Stück weit aus Überzeugung und weil ich beispielsweise lieber kleine Marken mit meiner Kaufentscheidung unterstütze als ein paar der großen Konzerne. Ich konsumiere bewusst und obwohl ich es mir wünschen würde, tun das bei Weitem nicht alle Menschen. Was ich sagen will, ich bin sehr gespannt, wo uns die Reise hinführt.

    Liebe Grüße,
    Jennifer

    • Reply Herbs & Flowers 19. Oktober 2015 at 16:56

      Ja, das ist eine Entwicklung, die mich auch schon länger beschäftigt. Ich unterstütze neben einigen der großen Pioniere auch gern kleine Marken, die aus Überzeugung agieren. Andererseits ist es grundsätzlich natürlich eine positive Entwicklung, wenn das Angebot an NK insgesamt wächst. Ich bin auch gespannt, wie sich der Markt in Zukunft entwickeln wird!

      Liebe Grüße!

  • Reply Regina 19. Oktober 2015 at 8:34

    Liebe Ida

    Wow, das hört sich unglaublich spannend an! Da konnte man sicher viel mitnehmen. Tolle Themen, die zum Denken anregen. Viele Themen sind dabei, über die ich ansatzweise auch hin und wieder nachdenke. Lieben Dank auch für die Links, da werde ich mir den ein oder anderen noch zu Gemüte führen.
    Kompliment für das „knackige“ Zusammenfassen – liest sich super :-)

    Alles Liebe
    Regina

    • Reply Herbs & Flowers 19. Oktober 2015 at 16:57

      Danke, Regina! Das kompakte Zusammenfassen war in der Tat gar nicht so einfach bei der Fülle an Informationen.

      Liebe Grüße!

  • Reply Petra 19. Oktober 2015 at 13:54

    Der Umgang mit dem Thema Gender irritiert mich bei den neueren NK-Marken auch etwas. Naturburschen mit einer Optik zwischen Rübezahl und Yeti scheinen eine echte und nicht zu vernachlässigen Größe zu sein, wenn ich mir den Zuwachs an Bartpflegeserien anschaue. In diesem Segment sehe ich NK auch durchaus auf gleicher Höhe mit KK.
    Marken, die (überwiegend) auf Unisex-Produkte setzen kenne ich wesentlich weniger. Spontan fallen mir da eigentlich nur Holiskin, Plaine, Dr. Bringer und im weitesten Sinne noch Hauschka ein. Ansonsten hat sich bei den meisten Mainstream-Marken über die Jahre eine i. d. R. eine eher übersichtliche Männerlinie mit 1-2 Gesichtsreinigern, 1-2 Cremes, Duschgel, Bodylotion, Deo und gelegentlich sogar 1 Augenpflege eingebürgert. Haben eigentlich alle Männer die gleiche Haut?!? Im Premiumsegment tauchen Männer neben dem Hipster-Klischee Bart und Dutt doch nicht auf oder täusche ich mich da?

    • Reply Herbs & Flowers 19. Oktober 2015 at 17:01

      „Zwischen Rübezahl und Yeti“ – sehr schön! :D Auf dem Kongress hieß es in einem Vortrag, dass mittlerweile wieder 45% der deutschen Männer Bart tragen. (Wie verlässlich diese Zahl ist, sei mal dahin gestellt.) Von daher ist das Angebot an Bartpflegeserien durchaus berechtigt, denke ich.
      Und „richtige“ Unisex-Marken gibt es aus meiner Sicht in der Tat nur wenige. Auf dem Kongress wurde Santaverde als Beispiel angeführt, aber ich hatte spontan auch eher andere Marken wie Dr. Bronners (der Bringer-Vertipper ist der Knaller! :D) und insbesondere auch Plaine (die ja in der Kommunikation anfänglich nur Männer adressiert haben und dann ziemlich schnell erkannt haben, dass es eben ein Unisex-Produkt ist) im Kopf. Im Premiumsegment fallen mir spontan auch keine reinen Männerserien ein, maximal als Ergänzung zum Damensortiment, wie bspw. bei Moana. Da ist definitiv noch eine unbesetzte Nische vorhanden.

      Liebe Grüße!

  • Reply Petra 19. Oktober 2015 at 13:56

    Hihi, freudscher Fehler meiner Autokorrektur. Dr. Bronner ist natürlich der Bringer 😉

  • Reply Theresa vom Projekt Schminkumstellung 19. Oktober 2015 at 14:32

    Liebe Ida,
    ich kann mich Regina nur anschließn: schön kurz und knackig zusammengefasst, und doch stecken so viele Infos in deinem Beitrag zum Kongress (: .
    Die Themen hören sich wirklich interessant an, vor allem die Generation Y (ich finde mich in vielem wieder ^^), der Aspekt Überfluss/Mangel oder auch die authetische Kommunikation, die uns NK-Nutzerinnen glaube ich sehr wichtig ist.
    Klar wird Naturkosmettik langsam zum Trend und viele springen auf, mir ist allerdings wichtiger, dass der Markt wächst, einfach weil es hoffentlich zu weniger Umweltbelastungen und Tierleid führt, auch wenn viele Firmen den Schritt Richtung Naturkosmetik dann vielleicht nicht aus Überzeugung tun, sondern dem Profit wegen. Kleine Marken sind aber in jedem Fall unterstützenswerter, das denke ich auch (: .
    Danke für die vielen Denkanstöße und liebe Grüße.

    • Reply Herbs & Flowers 19. Oktober 2015 at 17:04

      Bei den Themen, die sich auf die Generation Y bezogen haben, habe ich mich auch an sehr, sehr vielen Stellen wiedergefunden. :) In Sachen Kommunikation ist aus meiner Sicht oft noch viel Potenzial vorhanden, um sich bewusst und geschickt von konventionellen Anbietern abzuheben. Ich bin gespannt, was sich da in den nächsten Jahren noch so tut. Und dass der Markt insgesamt wächst, befürworte ich natürlich auch. :)

      Liebe Grüße!

  • Reply Nancy 20. Oktober 2015 at 23:24

    Tolle Zusammenfassung! Mich interessiert das Thema „Generation Y“ wie Theresa am meisten, da ich mich auch zu dieser Gruppe zähle ;-).
    Mir gefällt es, dass der Naturkosmetik-Markt wächst, da wird es demnächst noch mehr (bezahlbare) Auswahl in der Naturkosmetik geben :D.
    Liebe Grüße
    Nancy :)

    • Reply Herbs & Flowers 21. Oktober 2015 at 20:24

      Die Vielfalt an Marken und Produkten steigt auf jeden Fall! Auf dem Kongress wurde das auch thematisiert – mit der Erkenntnis, dass sowohl im niedrigen Preissegment als auch im Premiumsegment noch deutlich Spielraum vorhanden ist.

      Liebe Grüße!

  • Reply Fräulein Immergrün 21. Oktober 2015 at 20:08

    Liebe Ida,
    ein wirklich toller Bericht. Das dir da die Worte noch immer im Kopf herumschwirren, ist mehr als nachvollziehbar.
    Ich entdecke mich auch in einigen Punkten wieder und möchte Dir danken, dass Du uns an dem Kongress ein bisschen teilhaben lässt :)

    Grünste Grüße

    • Reply Herbs & Flowers 21. Oktober 2015 at 20:22

      Gern lasse ich euch am Kongress auf diese Weise ein bisschen teilhaben! Der Input war in den zwei Tagen einfach enorm.

      Liebe Grüße!

  • Reply strawberrymouse 22. Oktober 2015 at 12:17

    So tolle spannende Themen – die sprechen die Sozialwissenschaftlerin in mir natürlich an. Schön zusammengefasst!
    Ich glaube übrigens nicht, dass Kaufentscheidungen komplexer werden. Eine Entscheidung ist und bleibt ein Emotionsmomentum. Dass die „Reise“ oder der Prozess komplexer und länger erscheinen mag, liegt, so denke ich zumindest, einfach an dem Umstand der sich vielen bietenden Möglichkeiten. Freunde, Blogs, Social Communities haben für mich da eher den Charakter einer ‚moralischen‘ Instanz, die die eigene Entscheidung dann absegnet.
    Storytelling mag ich in Sachen Wissensmanagement und halte das in Sachen Organisationskultur für wichtig, im Marketing – insbesondere wenn es um NK geht – finde ich es einfach nur abgegriffen.

    • Reply Herbs & Flowers 23. Oktober 2015 at 10:25

      Also wenn ich mir die Entwicklung meiner eigenen Kaufprozesse mal anschaue, dann sind die schon komplexer geworden. Früher war es bei Kosmetik doch zum Beispiel so: in einer Zeitschrift sehen, ansprechend finden, im Laden ausprobieren – kaufen oder eben auch nicht. Heute: online sehen, Reviews googlen, Swatches googlen, Bewertungen in Online-Shops lesen, Online-Shop auswählen (oder mit etwas Glück vor Ort kaufen können) etc. Der Prozess des Informierens vor dem Kauf ist schon deutlich komplexer geworden, finde ich.

      Ich bin übrigens nach wie vor ein großer Fan von Storytelling im Marketing. :)

      Liebe Grße!

      • Reply strawberrymouse 26. Oktober 2015 at 19:45

        Ja, aber nur wenn man den Kaufprozess als rationalen bewussten Prozess betrachtet. ;) Die Entscheidung selbst ist aber absolut emotional – andernfalls wären wir gar nicht in der Lage zu entscheiden. Die Kaufprozess, die inzwischen sicher komplexer geworden ist (in Abhängigkeit der Art der Kaufentscheidung; bei Spontankäufen lässt man ja die Emotion klar dominieren), ist dann das was ich mit moralischer Instanz meine. Letztlich ist der Kaufimpuls ja schon da, ich versuche das dann nur zu rationalisieren und vor mir zurechtfertigen – oder mich vom Impuls abbringen zu lassen.^^
        Ich frage mich, wieviel Storytelling kann der Komsument (oder im speziellen ich :D) ertragen; irgendwie sind alle mit dem Produkten, die es gibt unzufrieden, haben früher schon immer wahnsinnig gern Kräuter gesammelt oder haben Angst vor bösen Inhaltsstoffen…oder gleich alles drei. ;)

        • Reply Herbs & Flowers 28. Oktober 2015 at 19:10

          Ah ok, wenn du Storytelling rein auf die Geschichte der Unternehmens-/Markengründung beziehst, dann gebe ich dir recht: da wirkt vieles mittlerweile abgedroschen. Ich verstehe Storytelling aber eher als grundsätzliches Mittel im Marketing und speziell in der Werbung. So wie zum Beispiel in einem der letzten Hornbach-Spots („Sag es mit deinem Projekt“) oder auch den Spots für den Otto-Online-Versand. Da werden auf jeden Fall Geschichten auf ansprechende Weise erzählt. Die Naturkosmetik könnte das meiner Meinung nach für sich noch viel stärker in der Vermarktung nutzen, sei es vor dem Hintergrund des Sich-etwas-Gutes-tun oder dem Wir-zeigen-euch-mal-wo-die-Rohstoffe-herkommen etc.

          Liebe Grüße!

  • Reply Lena 23. Oktober 2015 at 22:38

    Liebe Ida,
    Vielen Dank für die aufschlussreiche Zusammenfassung deiner Eindrücke des diesjährigen Naturkosmetik Camps. Ich habe mir den Post gesichert und ihn schon mehrfach gelesen, denn du gibst mit deinen Stichpunkten viele Denkansätze.
    Dein letzter Absatz beschreibt meiner Meinung nach perfekt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Naturkosmetik: Authentische Kommunikation. Zwar werben ja viele Kosmetikhersteller mittlerweile mit „natürlichen Inhaltsstoffen“, aber mir gibt das oft eher das Gefühl, dass ich hinter’s Licht geführt werde, was extrem abschreckend auf mich wirkt. Geht es euch da nicht auch so?
    Gerade Authentizität begeistert mich besonders an Naturkosmetik, auch wenn ich das bisher nie so für mich in Worte gefasst habe – also danke für deinen Post.

    • Reply Herbs & Flowers 28. Oktober 2015 at 19:12

      Liebe Lena, wenn konventionelle Hersteller in der Werbung auf den „natürliche Inhaltsstoffe“-Zug aufspringen, fühle ich mich auch meistens veralbert. Andererseits wäre es natürlich wünschenswert, wenn natürliche Inhaltsstoffe zu einem klaren Vorteil in der Kommunikation werden, weil sie den Verbraucherbedürfnissen gerecht werden. Es bleibt spannend, wie sich konventionelle und auch natürliche Kosmetik in den kommenden Jahren entwickeln werden.

      Liebe Grüße!

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