Ich bin gerade auf dem Weg in südliche Gefilde, genauer gesagt ins Allgäu zum 3. NaturkosmetikCamp. Habt ihr auch Lust auf eine Reise in die Berge? Dann nehme ich euch genau dahin heute gedanklich mit, wenn auch nichts ins Allgäu, sondern nach Österreich: mit der Organic Peeling Soap der Rock Salt Edition von Lederhaas.
Die Marke Lederhaas
Lederhaas ist eine Kosmetik-Manufaktur aus Wien, deren Sortiment ich als „Bio-Kosmetik für Schöngeister“ bezeichnen würde. So gibt es bspw. eine Seifen-Serie, die 6 literarischen Werken der Romantik gewidmet ist (und mein Bücherwurm-Herz schlägt unwillkürlich schneller…). Als Schöngeist im positivsten Sinne würde ich auch den Gründer Wolfgang Lederhaas bezeichnen, wenn ich mir seinen Werdegang auf der Firmenwebsite so anschaue. Ich zitiere:
„Wolfgang Lederhaas, Germanist, Philosoph, Aromatherapeut, Parfumeur und Kosmetikhersteller vereint Geistes- und Naturwissenschaften. Er widmete sich in Graz, Wien und Berlin dem Studium der Philosophie, Psychologie, Germanistik sowie einer klassischen Gesangsausbildung. […] Inspiriert durch das Bild eines Renaissance-Menschen wendete er sich weiteren Studien der Pharmazie, Kosmetologie und Aromatherapie zu, um schließlich die Wiener Manufaktur und Eco-Luxury Marke LEDERHAAS Organic Skincare zu gründen, wo er hauseigene wie externe Produkte konzipiert und kreiert.“
Was für ein spannender Lebenslauf! Mit Wolfgang Lederhaas würde ich ja zu gern mal in Wien ein Stück Sacher-Torte essen, er hat sicher viel zu erzählen. Zu schade, dass ich letztes Jahr auf dem NaturkosmetikCamp keine Gelegenheit hatte, mit ihm ins Gespräch zu kommen, da war er nämlich ebenfalls Teilnehmer.
Die „Rock Salt Edition“
Die Rock Salt Edition von Lederhaas umfasst zwei Peelingseifen: eine intensive und eine milde Variante. Ich Sensibelchen habe mich natürlich ganz Warmduscher-mäßig für die milde Variante entschieden. ;-) Die Bezeichnung Rock Salt deutet bereits darauf hin, was das besondere an diesen Seifen ist: sie beinhalten Salz – und zwar welches, das in den österreichischen Bergen gewonnen wird.
Genauer gesagt stammt das Salz aus dem Salzbergwerk Altaussee im Salzkammergut. Es ist die größte Salzgewinnungsstätte Österreichs und wird als solche bereits seit dem Mittelalter genutzt. Kultur- und Geschichtsinteressierten unter euch ist das Salzbergwerk Altaussee vielleicht auch in einem anderen Kontext bekannt: während des 2. Weltkrieges wurden dort wertvolle Kulturgüter eingelagert – erwähnt wurde dies u. a. in dem Film Monuments Men (durch dessen Dreharbeiten im Harz ich die Gelegenheit hatte, mal einen Abend lang am Nebentisch von George Clooney Sushi zu essen – aber das ist eine andere Geschichte…). Und James Bond treibt sich in der Altaussee-Region in Spectre herum. Das Salzbergwerk Altaussee ist heute als Schaubergwerk zugänglich. In der „Edition Altaussee“ gibt es von Lederhaas auch noch einen Hand & Body Wash, in dem ebenfalls Salz aus der Region enthalten ist. Ich finde den Image-Film dafür so schnieke, dass ich euch den einfach mal einbette:
Die Organic Peeling Soap
Ein Hingucker ist bereits die runde Pappschachtel, in der die Seife steckt: in Schwarz-Weiß deutet sich bereits die Bergwelt an, in der das verarbeitete Salz beheimatet ist. Schlichtes Design mit wenig Chi-Chi, das meinem Empfinden nach Männer und Frauen gleichermaßen ansprechen dürfte.
Beim Heben des Deckels präsentiert sich dann das Bergmassiv in seiner ganzen mystischen und kraftvollen Schönheit, die Aufnahmen stammen vom Fotografen Mark Glassner:
Einziges Problem: hat man den Deckel einmal entfernt, lässt er sich nur sehr schwer wieder schließen, weil er ziemlich straff sitzt. Das führt dann dazu, dass man den unteren Teil der Verpackung schon am Rand eindellt, was bei Pappe ja ziemlich schnell geht. Also am besten nochmal daran erfreuen, die Seife entnehmen und den Pappbecher ohne Deckel für etwas anderes verwenden.
Entblättert sieht die Seife dann so aus:
Ist es nicht ein hübscher, leuchtend gelb-orangener Seifenberg? Noch bevor ich die Seife in den Händen halte, kann ich sie allerdings bereits durch die Verpackung riechen. Ein kräftig-nadeliger, waldig-krautiger Duft strömt mir durch den Karton entgegen. Damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet. Gefällt mir gut, ich bin ja für Nadeldüfte durchaus zu haben.
Die Seife ist sowohl für den gesamten Körper als auch für die Hände gedacht. Die Anwendung ist denkbar einfach: zunächst wird die Seife mit Wasser befeuchtet, um ihre Oberfläche zu glätten. Die nasse Seife kann anschließend über die zu peelenden Körperstellen gekreist werden. Anfänglich dachte ich: Nanu, die Seife ist ja wirklich seeehr mild, da peelt ja gar nix! Also einfach mal ein bisschen mehr Druck ausüben! Ach was, mal ordentlich drüberrubbeln, viel hilft viel! Ähm….davon kann ich nur abraten. Der Peelingeffekt ist weniger während der Anwendung spürbar als hinterher als Resultat sicht- und fühlbar. Und wer zu wild rubbelt, wird punktuell mit roten Stellen bestraft. Also einfach auf den Peelingeffekt vertrauen, er fühlt sich einfach anders an als bei einem klassischen Body Scrub. Das Ergebnis: weiche, glatte Haut.
Die Seife besteht in erster Linie aus dem namensgebenden Bergkernsalz und verseiftem Kokos-, Raps- und Olivenöl. Lavandin, Douglasie und Zistrose sorgen für den kräftigen Muntermacherduft. Der Großteil der Inhaltsstoffe stammt aus biologischem Anbau, die Seife ist biozertifiziert durch AUSTRIA BIO GARANTIE. Das Bergkernsalz ist reich an Mineralstoffen und soll wundheilungsfördernd wirken. Ich finde die Idee, regionales Salz anstelle von bspw. Himalayasalz zu verwenden, super. Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Preis und Bezugsquelle
Erhältlich ist eine Auswahl der Produkte von Lederhaas im noch recht jungen The Organic Beauty Store, kurz TOBS. Ich erwähnte ihn hier bereits. Die Seife kostet dort 15 Euro. Die Lieferung ging übrigens sehr fix und ich war ganz entzückt, als eine Probe eines anderen Produkts mit einem goldenen runden Sticker an einer handgeschriebenen Karte befestigt war, wie ich auf Instagram gezeigt habe.
Fazit
Lederhaas ist mir als Marke einfach grundlegend sympathisch: die Symbiose aus Kunst, Kultur und Organic Beauty ist genau mein Fall – und das alles noch in Handarbeit, mit regionalen Bio-Inhaltsstoffen und in edlem, unisex-tauglichem Design. Die milde Organic Peeling Soap duftet herrlich und zaubert auf sanfte Weise glatte Haut. Ich bin schwer verliebt!
Kennt ihr die Marke Lederhaas? Wie gefällt euch das Konzept der regionalen Inhaltsstoffe mit historischem Bezug in der Peeling-Seife? Und findet ihr das Design auch so ansprechend wie ich?
PS: Den nächsten Beitrag gibt es kommende Woche Donnerstag.
13 Comments
Was für eine sympathische Marke – klingt richtig gut und sieht wunderschön aus! :) Ein gutes Peeling könnte ich auch noch gebrauchen. Ich habe neulich vor dem Selbstbräunen ganz schnell in aller Eile ein Alverde-Peeling gekauft. Damit bin ich zwar zufrieden, aber ein bisschen Luxus wäre da auch ganz schön… hehe!
Ja, ein bisschen Luxus im Badezimmer kann nicht schaden, das sehe ich auch so! :D
Wow, wirklich sehr, sehr stylisch verpackt die Seife. Könnte mir gefallen, allerdings habe ich festgestellt, dass meine Haut auf Dauer austrocknet, wenn Kokosöl an erster Stelle der Inci steht, deswegen ist sie nichts für mich. Ich bleibe also bei meiner Banja Maris von Waldfussel mit ähnlichem Effekt und auch ohne Salz aus dem Himalaya. Nichts hilft bei mir besser, wenn ich mal trockene Stellen an den Füßen habe. Ich musste mir natürlich gleich mal auf der Webseite von Tobs die anderen Seifen von Lederhaas ansehen, aber leider sind die Inhaltstoffe nicht angegeben, sowas nervt mich immer etwas, weil man dann hinterher recherchieren muss. Auch wenn ich den Shop von Design und Sortiment ansonsten schick aufgemacht und ansprechend finde, ist das für mich ein Minuspunkt.
Viel Spaß im Allgäu, grüß mir die Berge!
LG Kerstin
Stimmt, die fehlenden INCI sind in der Tat ei Minuspunkt, das sehe ich auch so. Davon abgesehen macht es aber Spaß, bei TOBS zu stöbern! :) Die Waldfussel-Seifen mag ich übrigens auch sehr gern, auch wenn ich schon länger keine mehr benutzt habe.
Salzseifen finde ich per se schon einmal wunderbar, auch und speziell für das Gesicht.
Das Design von Lederhaas ist wirklich wunderschön und ansprechend und auch komplett neuartig. Toll! Danke fürs Zeigen.
Liebe Grüße,
Meike
Für die Gesichtspflege habe ich Salzseife auch eine Zeitlang verwendet, bin dann aber wieder davon abgekommen (kann allerdings gar nicht genau sagen, warum…vermutlich die Neugier auf andere Produkte, haha).
Oh doch, die Seife spricht mich sehr an. Hübsch ist sie und du hast das Produkt (wieder mal… Deine Fotos sind immer wunderschön!) toll in Szene gesetzt.
Erst letztens bin ich durch dein schönes Hauschka-Waschcreme-Post wieder zu selbiger gekommen. 😀 danke!
Also, die Seife gefällt mir… in der Vita macht der Meister mir zu viel Wind… 😉
Wenn schon auf das Renaissance-Bild, mit dem dann so viel weiterging, eingegangen werden muss, dann will ich auch wissen, was das für ein Bild war und warum das Betrachten weitere Studiengänge nach sich zog. 😀
Eine Frage zum Inhaltsstoff Glycerin. Es handelt sich hier nur um das Glycerin aus den verseiften Ölen, oder? Warum ist es dann angegeben? Oder ist es doch (zum Teil?) ein zugesetztes Glycerun? Weißt du das? Würde mich jedenfalls sehr interessieren.
Viel Spaß im Camp! Viele Grüße!
Vielen Dank für das Foto-Kompliment, Hazel! :) Die Frage nach dem Glycerin habe ich an Lederhaas weitergegeben und ergänze die Info, wenn ich eine Rückmeldung bekommen habe.
…und da kam gerade auch just die Antwort von Wolfgang Lederhaas, ich zitiere: „Zur Frage des Glycerins in den Seifen: dieses wird den Seifen NICHT zugesetzt, sondern entsteht bei der Verseifungsreaktion der natürlichen Öle ganz von selbst – ein natürlicher Feuchtigkeitsspender, der, da das Ausgangsprodukt (das fette Öl) auch in Bio-Qualität vorliegt, nun selbst auch BIO ist.“
Liebe Ida,
wie immer tolle Fotos und dann noch dein Schreibstil … hach, da bekommt man gleich doppelt Laune ;).
Ich kenne weder Marke, noch Store, noch diese Seife – alles einmal neu bitte! Wo benutzt du die Seife denn? „Nur“ am Körper?
Ich hatte mal eine Salzseife im Gesicht ausprobiert und das war eine denkbar schlechte Idee ;)
Grünste Grüße
Hihi, danke, Frl. Immergün! :) Ich benutze die Seife tatsächlich nur am Körper. Per se ist gegen Salzseife fürs Gesicht nichts auszusetzen, ich hatte von Waldfussel mal eine Weile eine in Benutzung und mochte das Hautgefühl sehr. Aber Peelingeffekt im Gesicht wäre dann eher nicht so mein Fall. ;)
Wirklich tolles Produktdesign! Schön schlicht und elegant. Allerdings sind 15 Euro für ein Stück Seife schon heftig. Ist eher mal was für besondere Anlässe und als Geschenk.
LG Jette
Ich finde den Preis völlig okay, wenn man bedenkt, dass ein hochwertiger Body Scrub auch nicht günstiger ist und so ein Seifenstück, das man nicht täglich verwendet (also ich jetzt zumindest nicht), ewig reicht.