Rauhnachts-Kalender Türchen #4:
Mit der Natur verbinden

27. Dezember 2018
rauhnacht natur

Einiges haben wir in den letzten Rauhnächten (und den dazugehörigen Tagen) bereits gemacht: Altes abgeschlossen, auf verschiedenen Ebenen gereinigt, der Stille gelauscht. Mit ruhigem, klarem Geist ist es heute an der Zeit, uns mit der Natur zu verbinden.

Ich beginne den Tag heute mit einer Tasse Tee – sozusagen eine Fortsetzung des Stille-Rituals von gestern. Da ich hier ja zum Frühaufstehen mehr oder minder gezwungen bin, ziehe ich mich warm an und genieße die dampfende Tasse als Morgengruß draußen auf dem Balkon. (Ohne Balkon oder Terrasse tut es auch einfach ein weit geöffnetes Fenster.) Geplant habe ich das für die Dämmerung – mal sehen, ob es tatsächlich so früh ist.

Um mich mit der Natur zu verbinden, gehe ich heute in den Wald, weil das für mich der Ort ist, an dem ich mich hier im Alltag am einfachsten als Teil der Natur erlebe. Wenn ihr an der See wohnt, dann zieht es euch vielleicht eher an den Strand. Vielleicht habt ihr auch einen Lieblingsweg, der euch quer über Felder führt. Begebt euch dahin, wo immer ihr euch der Natur besonders nah fühlt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob nicht vielleicht sogar eine kleine Wanderung in der Dämmerung oder danach schön wäre – ausgerüstet mit Laterne oder Taschenlampe. Das ergibt sich heute im Tagesverlauf.

Ich nehme ein kleines Körbchen mit, denn im Wald gibt es sicher einiges zu entdecken und zu sammeln. Kleiner Tipp: ich benötige das Naturmaterial für die nächste Rauhnacht. In den Nachmittagsstunden ziehe ich also los. Ich versuche, den Wald ganz bewusst mit allen Sinnen zu erleben: Welche Geräusche sind zu hören? Sind Tiere unterwegs? In welchen Farben zeigt sich der Wald? Wie ist das Licht? Wie fühlt sich der Boden unter meinen Füßen an? Wie rau ist die Rinde verschiedener Bäume? Riecht es moosig, holzig, grasig, nach Schnee oder feuchter Erde? Die Kamera lasse ich dabei übrigens zu Hause, um die kleine Wanderung nicht auf das Optische zu beschränken.

Auf dem Weg durch den Wald sammle ich, was mir so in die Finger kommt: Farne, gefallene Blätter, Zapfen, Zweige, Steine, vielleicht sogar etwas Moos.

Daheim angekommen, lege ich die gesammelten Schätze an einen Platz zum Trocknen. Während in meinem Stövchen Fichtennadeln vor sich hin räuchern, lasse ich die Momente im Wald nochmal Revue passieren und Revue passieren zu lassen, wie es sich anfühlt, in der Natur zu sein: wie fühle ich mich dabei? Was gibt mir dabei Kraft? Welche Gefühle überwiegen: Freiheit, Geborgenheit, Schutz, Verbundenheit, … ? Und wie kann ich diese Gefühle in meinen Alltag mitnehmen?

Das sind Fragen, mit denen ich mich heute auseinandersetzen werde. Ihr seid herzlich eingeladen, euch ebenfalls raus in die Natur zu begeben und eure eigenen Antworten auf diese Fragen zu finden!

Falls ihr Moos mitgebracht habt, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Plätzchenausstecher hervorzukramen. Einfache Formen wie Tannenbaum, Stern oder Herz eignen sich am besten. Füllt sie üppig mit Moos und lasst sie eine Weile ruhen (aka antrocknen), ehe ihr vorsichtig die Förmchen löst, sodass das Moos die entsprechende Form behält. Legt die Moosplätzchen an einen Ort, an dem sie ungestört über Nacht trocknen können.

Was es mit gesammelten Naturmaterialien und den Moosplätzchen auf sich hat, erfahrt ihr morgen, wenn sich das 5. Türchen des Rauhnachtskalenders öffnet.

 

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2 Comments

  • Reply Waldfee 27. Dezember 2018 at 8:26

    Liebe Ida, auch wenn ich nicht so für dieses „Esoterische“ bin (ist das eigentlich überhaupt Esoterik?), lese ich jeden Tag sehr gerne deine Beiträge über die Rauhnächte. Irgendwie entspannt mich das Lesen und ich kann einfache Dinge für mich mitnehmen. Ich mag auch den Wald sehr, den Geruch von feuchter Erde, das Laub, die Tiere… Ich hatte jetzt 3 Tage das Haus mit Schlafgästen voll. Jetzt sind alle wieder weg. Heute habe ich meinen großen Putztag und danach fühle ich mich immer so richtig gut. Im Moment sitze ich allein mit meinem Kaffee im stillen Wohnzimmer, die Katze hat sich auf dem Schoß zusammengerollt und ich genieße die Ruhe um mich rum. Die letzten Tagr hatte ich das nur im Klo…5 Minuten für mich. Es war sehr schön, die Familie um mich zu haben, aber auch sehr anstrengend, wir sind ja sonst nur 2 Mann plus Katze. So ist das, wenn alle aus anderen Städten anreisen, immer Trubel. Einerseits freue ich mich, das es hier wieder geregelt zugeht, andererseits bin ich auch traurig. Nun genieße ich die letzten 30 Minuten, bevor ich mit Saugen und Schrubber das Haus Stürme. Liebe Grüße, Kathrin

    • Reply Herbs & Flowers 27. Dezember 2018 at 20:35

      Liebe Waldfee, was für ein schönes Feedback! Meine Intention im Rahmen des Rauhnachts-Kalenders war es unter anderem, auch denjenigen unter euch Leserinnen & Lesern einfache Impulse für die „innere Einkehr“ zu geben, die es sonst im Alltag vielleicht eher nicht so mit spirituellen Themen haben. Umso mehr freue ich mich, dass die Beiträge auch bei dir Anklang finden. :) Als introvertierter Mensch weiß ich Ruhe nur allzu gut zu schätzen und kann gut nachempfinden, wie schön die Stille nach trubeligen Familientagen ist. Ich hoffe, du hattest heute einen beschwingten Putztag. :) Liebe Grüße in den Norden!

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