Wie jedes Jahr freue ich mich auch in diesem Dezember wieder sehr auf die Rauhnächte – diese besondere Zeit „zwischen den Jahren“, in der die Uhren langsamer ticken und mir innere Einkehr viel leichter fällt als sonst.
Nachdem der Rauhnachts-Kalender im letzten Jahr bei euch so gut ankam, haben sich viele von euch auch in diesem Jahr wieder so einen Begleiter für die Rauhnächte gewünscht. Einen so umfangreichen Kalender wie 2018 kann ich dieses Jahr leider nicht erstellen – mir fehlen dazu momentan die Zeit und die Kraft, denn mich ärgert schon wieder eine fette Erkältung, die mir vermutlich sagen will, dass ich mal einen Gang runterschalten soll und ein paar mehr Stunden in der Natur anstatt vor dem PC verbringen möge.
Gern möchte ich aber trotzdem eurem Wunsch nachkommen – deshalb habe ich mich alternativ dafür entschieden, den Rauhnachts-Kalender 2019 auf Instagram zu verlagern. Dort werdet ihr ab dem 24.12. jeden Tag Inspirationen, Ideen und Anregungen rund um die Rauhnächte finden – von Ritualen über Empfehlungen zum Räuchern etc. Hier auf dem Blog wird es in dieser Zeit auch Beiträge geben, die sich dann aber thematisch anderen Dingen widmen. Schließlich gibt es auch im Dezember noch den duften DIY-Dienstag mit der Naturdrogerie, ich werfe schon mal einen Blick auf die Pantone Color of the Year 2020 (Spoiler: ich liebe sie!) und werde auch das Jahr nochmal ein wenig Revue passieren lassen.
Aber zurück zu den Rauhnächten! Räuchern gehört für mich in dieser Zeit unbedingt dazu und ich habe gestern schon die Räuchersaison offiziell eröffnet. Im Prinzip ist es jedoch das ganze Jahr über ein schönes Ritual. Und deshalb möchte ich euch zu diesem Thema heute ein Buch empfehlen: „Räuchern zu heiligen Zeiten“ von Hannelore Kleiß.
Die österreichische Kräuterpädagogin Hannelore Kleiß hat sich im Rahmen ihrer Ausbildung intensiv mit Kräutern als Räucherwerk beschäftigt. Eine kleine Kräuterkiste lieferte schließlich die Inspiration dafür, ein Buch darüber zu schreiben, wie sich das Räuchern als Ritual im Jahreskreis einbinden lässt und wie wir uns mit den Zyklen der Natur wieder verstärkt verbinden können.
Das 175 Seiten starke Buch umfasst entsprechend Kapitel zu genau diesen Themen: Wie wirken Pflanzen auf uns? Welche Rolle spielen Pflanzen und kosmische Faktoren bei Festen im Jahreszyklus? Wie hat sich das Räuchern im Laufe der Geschichte entwickelt?
Nach zwei einleitenden Kapiteln werden im 3. Kapitel 8 Jahreskreisfeste im Detail beleuchtet und mit Ausführungen zu je 3 geeigneten Pflanzen zum Räuchern verknüpft. Den Rauhnächten ist dabei zusätzlich ein Abschnitt gewidmet. Darin geht es um den Ursprung der Rauhnächte, ihre Bedeutung in verschiedenen Kulturkreisen bzw. Regionen und Bräuche, die in dieser Zeit Tradition haben. Wer sich mit dem Thema schon intensiver beschäftigt hat, erfährt darin nicht unbedingt viel Neues, aber für Anfänger ist es sicherlich eine schöne Einführung. Ich persönlich freue mich vor allem über das „Rauhnacht“-Lied, das als Notenblatt abgedruckt ist – das werde ich in einer der kommenden Nächte mal am Klavier erklingen lassen.
Die Wintersonnenwende fällt ja zeitlich auch in die Zeit der Rauhnächte (wobei ich persönlich erst am 24.12. mit Rauhnachts-Ritualen beginne, aber viele starten ja auch schon am 22.12.). Für die Zeit der Weihnacht und Wintersonnenwende empfiehlt Hannelore Kleiß Fichte, Tanne und Mistel als Pflanzen-Begleiter. Ich finde es schön, dass der Fokus auf heimische Pflanzen und Kräuter gelegt wird und exotische bzw. im Bestand gefährdete Räucherwerke wie Weihrauch, Sandelholz, Palo Santo und Co. zur Abwechslung mal keine Rolle spielen. Zu heimischen Räucherwerken plane ich auch noch einen gesonderten Artikel.
Im 4. Kapitel wird schließlich das Räuchern in seinen verschiedenen Facetten ausführlich beleuchtet: Wie wird geräuchert? Was braucht man dazu? Welche Arten des Räucherns gibt es? Und welche Räuchermischungen lassen sich zur Reinigung, zum Schutz, zur Zentrierung etc. selbst zusammenstellen?
Die Verknüpfung des Jahreskreises mit verschiedenen weiteren Aspekten (u. a. Tageszeiten und Elemente) runden die Inhalte ab.
Was mir besonders gut gefällt, ist die visuelle Aufmachung des Buches. Es gibt viele stilvolle Naturaufnahmen, zahlreiche Fotos und von Pflanzen, zarte Illustrationen und eine unaufgeregte, dezente Farbgebung. Die Schrift ist super lesbar und der zweispaltige Aufbau erleichtert den Lesefluss zusätzlich. Das Buch ist optisch super strukturiert, lädt zum Entspannen ein und schafft die richtige Balance aus Information (rund um Pflanzen und das Räuchern) und Inspiration – mit kurzen Zitaten, Gedichten, Sprüchen, den Bildern und natürlich den Ideen zur praktischen Anwendung.
Auch wenn man beim Thema der Rauhnächte natürlich um spirituelle Inhalte nicht drum herumkommt, ist das Buch trotzdem absolut alltagstauglich, im besten Sinne leise und bodenständig und keinesfalls kitschig-verklärt.
Wenn ihr euch selbst einen Eindruck von den Inhalten und der Gestaltung machen wollt, dann schaut mal in die Leseprobe auf der Verlags-Seite rein. „Räuchern zu heiligen Zeiten“ bekommt ihr für 19,90 Euro beim Buchhändler eures Vertrauens oder online bspw. bei Buch 7.
Und falls ihr auf dem Blog nochmal stöbern wollt, könnt ihr gern in den Artikel zu den Grundlagen des Räucherns reinklicken oder den Rauhnachts-Kalender auch in diesem Jahr nochmal nutzen.
Ich für meinen Teil freue mich darauf, heute Abend im Yoga-Studio zur Rauhnachts-Feier zu gehen, dort zu räuchern und die stade Zeit allmählich einzuleiten.
Euch wünsche ich ebenfalls, dass ihr Zeit habt, in den nächsten Tagen und Wochen zur Ruhe zu kommen, inne zu halten und das Jahr zu reflektieren – ob mit oder ohne Rauhnachts-Ritualen!
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Ach, liebe Ida, herzlichsten Dank für den wundervollen Post und den Buchtipp. Habe mich sehr gefreut und freue mich auf deine Rauhnächte -Impressionen bei Instagram! Möge Ruhe und Entspannung bei Dir einkehren!