Regionale Naturkosmetik aus Lettland: Blütenwässer von Dabba

17. August 2015
dabba kamillenblütenwasser

Ein halbes Jahr liegt sie mittlerweile zurück: die internationale Naturkosmetikmesse Vivaness. Über meine Entdeckungen habe ich im Februar ja bereits ausführlich berichtet (Teil1 und Teil 2), dennoch klingen die Messeerlebnisse immer noch in mir nach. Einige Produkte, die ich auf der Vivaness kennengelernt habe, habe ich euch auch schon ausführlich vorgestellt, z. B. das Nachtserum von Dr. Hauschka, das Hand-Hygienespray von Dr. Bronner’s und das Immortellenwasser von Farfalla. Einen angekündigten Bericht bin ich euch jedoch noch schuldig geblieben – und zwar rund um die Blütenwässer von Dabba. Heute ist es also soweit und ich nehme euch gedanklich mit auf eine naturkosmetische Reise nach Lettland.

Dabba – Lettische Natur in Flaschen

Die Produkte von Dabba sind seit 2012 auf dem Markt. Der Name ist eine Abwandlung des lettischen Wortes „daba“, was übersetzt schlicht und einfach „Natur“ heißt. Das zweite „B“ im Markennamen steht dafür, dass wir nicht nur die Natur haben, die wir sehen und in der wir uns bewegen, sondern dass uns auch noch die menschliche und somit unsere individuelle Natur innewohnt. Dabba versteht sich dabei als Schmelztiegel, in dem die äußere und innere Natur sich treffen.

Zwei der „Dabba-Köpfe“, Laura Kreišmane und Jānis Kesa, konnte ich auf der Vivaness kennenlernen. Zunächst kam ich mit Jānis ins Gespräch, der genau so humorvoll ist, wie er auf diesem Bild aussieht:

Dabba Jānis

Es war eine etwas lustige Situation, als Sirkku von Hilla Naturkosmetik uns gegenseitig vorstellte, denn dabei fiel natürlich auch mein Blog-Name. Daraufhin meinte Jānis mit einem Schmunzeln im Blick: „Herbs & Flowers? Das ist der Name deines Blogs?“ „Ähm…ja!“ „Dann bist du bei uns ja genau richtig!“ Schließlich dreht sich im Sortiment von Dabba alles rund um das Thema Kräuter und Blumen – und zwar in Form von Blütenwässern. Acht verschiedene Hydrolate sind derzeit im Angebot, neben den einzelnen Fläschchen gibt es auch zwei Dreier-Sets mit Kleingrößen.

Im Laufe des Gesprächs gesellte sich auch Laura noch dazu, die in ihrem lilafarbenen, bodenlangen Kleid, mit blondem Haar und zarten Gesichtszügen einfach nur elfengleich aussah:

Dabba Laura kreismane

Und so plauderten wir also über die Mission von Dabba, die Menschen wieder zurück zur Natur zu bringen, das Design, die Inhaltsstoffe und das Sortiment.

Verpackungsdesign als Spiegelbild der Jahreszeiten

Als Fan von hübsch gestalteten Verpackungen mit Sinn war ich zunächst besonders neugierig darauf, zu erfahren, was es mit den schwarzen Umkartons bzw. Flaschen mit den bunten Mustern auf sich hat, die auf jedem der acht Hydrolate anders gestaltet sind, wie ihr hier seht:

dabba hydrolate

Jānis und Laura erklärten mir, dass die schwarze Grundfarbe den dunklen lettischen Winter symbolisiert, während die farbigen Muster für die kurze Zeit im Frühjahr bzw. Sommer stehen, in denen die Pflanzen blühen und all ihre Kraft entfalten, die sie über den Winter gespeichert haben. Die Farben der Muster sind dabei keineswegs willkürlich gewählt, doch dazu später mehr.

Regionalität als Leitlinie des Sortiments

Dabba setzt auf Regionalität: die Pflanzen, aus denen die Hydrolate gewonnen werden, stammen alle aus Lettland. Zum Teil handelt es sich dabei um Wildpflanzen (bspw. bei den Birken), einige Pflanzen wie z. B. die Kamille werden jedoch kultiviert. Die Pflanzenreste, die bei der Hydrolatgewinnung übrig bleiben, gehen an lokale Bauern, die diese als Dünger verwenden. Jānis erklärte mir, dass Dabba nicht zuletzt deshalb auf regionale Pflanzen setzt, da die Winter in Lettland sehr lang sind, so dass die Pflanzen aufgrund ihrer kurzen Blüte- und Erntezeit besonders kraftvoll sind. Das spiegelt sich dann eben auch im Design wider. Was man mit Hydrolaten alles anfangen kann, habe ich in diesem Beitrag bereits beschrieben.

Radieschen statt Alkohol

Einige von euch gehören sicher zu denjenigen Naturkosmetik-Nutzern, die auf Alkohol in der Gesichtspflege gern verzichten. Daher die gute Nachricht: Alkohol sucht ihr in den Dabba-Hydrolaten vergeblich. Als Konservierungsmittel kommt stattdessen sog. Radish root ferment filtrate zum Einsatz. Dieser natürliche „Haltbarmacher“ ist – nebenbei bemerkt – auch für die eigene Rührküche erhältlich, Infos dazu findet ihr auf Olionatura.

Kamillenblütenwasser: beruhigende Pflege für sensible Haut

dabba kamillenblütenwasser

Die Blütenwässer von Dabba sind auf verschiedene Hautbedürfnisse bzw. – zustände ausgerichtet. Mich interessieren mit meiner trockenen, empfindlichen Haut natürlich vor allem diejenigen Sorten, die speziell für Sensibelchen geeignet sind. Die Kamille ist dabei dank ihrer entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften ja der Klassiker schlechthin. Dabba verwendet für dieses Hydrolat die Chamomilla recutita, das heißt die sogenannte „Echte“ Kamille. Ihre Blüten habt ihr bestimmt sofort vor eurem inneren Auge: weiße Blütenblätter, die sich um gelbe Köpfchen tummeln. Dazu grüne Stiele, fertig ist die Kamillenpflanze. Genau diese drei Farben finden sich daher auch in dem Aufdruck auf der Flasche und dem assymetrischen Umkarton wieder:

dabba kamillenblütenwasser design

Nanu? Seit wann ist Kamille denn blau, fragt ihr euch nun vielleicht. Ganz einfach: die Pflanze ist es nicht, dafür aber ihr ätherisches Öl. (Das ätherische Öl der Römischen Kamille ist hingegen gelblich-grün.)

Der Duft des Blütenwassers ist kräftig krautig. Es riecht für mich wie eine „wildere“, fast schon deftige Variante von Kamillentee. Freunde von lieblichen Düften könnte das eventuell etwas abschrecken, ich mag den Geruch jedoch sehr.

Im Gesicht nutze ich das Hydrolat vor allem dann, wenn meine Haut gestresst oder unruhig ist, was zum Glück momentan nicht so oft der Fall ist. Solange ich keinen Bedarf habe, ist mein Mann begeisterter Anwender des Wässerchens. Zum Glück, denn sonst würde ich die 100ml-Flasche innerhalb von 2-3 Monaten (solange sind die Dabba-Hydrolate nach Anbruch in etwa haltbar) längst nicht leeren können. Wobei das selbst bei täglichem Gebrauch schwierig ist. Deshalb würde ich mir Kleingrößen von 50 ml wünschen. Diese gibt es jedoch bislang nur in den anfangs erwähnten Dreier-Sets. Der Sprühkopf der Flasche funktioniert übrigens tadellos und erzeugt einen feinen Sprühnebel.

Das gesamte Hydrolat-Sortiment von Dabba im Überblick

Abschließend möchte ich euch noch kurz von A bis Z auflisten, welche weiteren Sorten das Dabba-Sortiment umfasst und für welche Haut sie jeweils empfohlen werden:

  • Apfelwasser: für normale und Mischhaut
  • Birkenblätterwasser: für fettige und Mischhaut
  • Heidekrautblütenwasser: für normale Haut
  • Mädesüßwasser: für normale und problematische Haut
  • Pfefferminzblütenwasser: für reife Haut (ich habe es jetzt im Sommer auch gern als erfrischendes Body Splash oder belebendes Raumspray genutzt)
  • Schafgarbenwasser: für problematische Haut
  • Waldhimbeerblätterwasser: für Mischhaut

Das gesamte Sortiment ist zum Beispiel bei Hilla Naturkosmetik erhältlich. Die Hydrolate kosten dort jeweils 14,95 Euro. Weitere Reviews verschiedener Dabba-Blütenwässer findet ihr zum Beispiel bei Fräulein Immergrün, Anitas Welt oder Smells like a Green Spirit.

Spricht euch der regionale Gedanke von Dabba in Verbindung mit dem modernen Design auch so an wie mich? Kennt ihr die Hydrolate vielleicht sogar aus eigener Benutzung? Wenn ja, welches ist euer Favorit?

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19 Comments

  • Reply Karin | Kosmetik natürlich 17. August 2015 at 7:30

    Ich mag die Dabba Hydrolate sehr. Mit ein, zwei Tröpfchen Öl werden sie bei mir zur Handcreme. Ich frische damit meine Frisur auf. Oder ich sprühe mich zwischendurch damit zur Erfrischung ein. Weil Dabba ohne Alkohol auskommt, kann ich so viel Hydrolat verwenden, wie ich will, ohne dass es austrocknet.

    Auf der Vivaness waren mir die Menschen vom Dabbastand sehr sympathisch, was sich in der Marke widerspiegelt.

    • Reply Herbs & Flowers 17. August 2015 at 17:36

      Oh, die Idee, aus Hydrolat und Öl eine Handcreme zu mischen, gefällt mir! Das werde ich mal ausprobieren. :)

      Liebe Grüße!

  • Reply Elisabeth 17. August 2015 at 9:13

    Mich sprechen die Fläschchen auch total an. Außerdem finde ich es großartig, kleine, regionale Firmen zu unterstützen. Bei Dabba habe ich das allerdings noch nicht geschafft ;) Liebe Grüße

    • Reply Herbs & Flowers 17. August 2015 at 17:37

      Das regional-orientierte Konzept von Dabba unterstütze ich auch nur allzu gern. :)

      Liebe Grüße!

  • Reply Petra 17. August 2015 at 12:44

    Ich habe mich schon durch die gesamte Range gesprüht und habe immer mindestens 1 Flasche auf. Im Kühlschrank halten Sie bei mir auch länger, ohne den ph-Wert zu verändern
    Ich mag sie nicht nur wegen der Wirkung, sondern auch wegen des Stifts. Birke zum Frühlingsanfang, Apfelblüte im Frühsommer, Pfefferminz im Hochsommer, Mädesüß ab Herbst.
    Gekauft habe ich es wegen der Fläschchen damals bei monoqi und es hat ewig gedauert, bis es auch in Deutschland gelistet war.

  • Reply Petra 17. August 2015 at 12:47

    Wegen des Dufts mag ich sie, meine Autokorrektur ist heute besonders widerspenstig. Ach ja, nachgekauft habe ich sie nicht mehr wegen der Flakons, sondern weil sie toll sind.

    • Reply Herbs & Flowers 17. August 2015 at 17:38

      Haha, ich hatte mich schon gefragt, wo denn bitte schön der Stift versteckt sein soll. :D Mein Interesse an der Marke war auch zuerst durch das Design geweckt, nachgekauft wird aber auch aus anderen Gründen. :) Und stimmt, mit den verschiedenen Sorten kommt man gut durchs Jahr!

      Liebe Grüße!

  • Reply Waldfee 17. August 2015 at 13:29

    Ich habe auch schon Dabba-Wässerchen benutzt, als sie frisch bei HILLA gelistet waren. Nur war der Sprühkopf so schlecht, kein bisschen feiner Nebel. Darum habe ich sie nicht nachgekauft. Ich hatte Mädesüß und fand den Duft toll.

    • Reply Herbs & Flowers 17. August 2015 at 17:39

      Oh echt? Vielleicht wurden die Sprühköpfe zwischendurch mal optimiert? Ich habe bei meinem jetzigen Exemplar absolut nichts zu meckern.

      Liebe Grüße!

  • Reply Theresa vom Projekt Schminkumstellung 18. August 2015 at 10:36

    Liebe Ida,
    ich bin auch großer Dabba-Fan, habe bisher aber nur das Apfelwasser probiert (und auch schon geleert). Da ich es täglich großzügig morgens und abends benutzt habe hat es mir etwa 2 Monate gehalten. Den Sprühkopf empfand ich anfangs übrigens auch etwas zu“grob“, weil ich davor einen der SantaVerde Toner genutzt hatte, der wohl den feinsten Sprühkopf überhaupt hat ^^ .
    Ich habe m,ich dann aber sehr schnell an den von Dabba gewöhnt und fand auch gut, dass etwas mehr rauskam, weil ich dann nicht so oft sprühen musste und Öle etc. super leicht verteilen konnte (: . Dabba ist mir auch wegen des Designs gleich ins Auge gesprungen, aber auch ich wurde nun vom Inhalt absolut überzeugt. Ich werde mir demnächst entweder Himbeerblätter oder Kamille oder Mädesüß zulegen x) . Liebe Grüße.

    • Reply Herbs & Flowers 19. August 2015 at 21:23

      Hihi, stimmt, der Santaverde-Toner hatfür mich auch mit Abstand den allerfeinstes Sprühkopf überhaupt. :)
      Ich liebäugle als nächstes mit Apfelwasser, in erster Linie des Duftes wegen.

      Liebe Grüße!

  • Reply Annabell 18. August 2015 at 13:29

    Ich kann mich noch gut an deine Review zum Immortellenwasser erinnern – jetzt hab ich selbst auch gerade eine geschrieben! :) Die Hydrolate von Dabba sehen auch super aus. Die möchte ich unbedingt noch ausprobieren. Aber ich brauche immer ganz gerne ein Produkt auf, bevor ich mit dem nächsten loslege, also muss ich mich wohl noch ein bisschen gedulden…
    Liebe Grüße!

    • Reply Herbs & Flowers 19. August 2015 at 21:24

      Das Immortellenwasser nutze ich auch nach wie vor gern, vor allem bei Blessuren. Bei Hydrolaten habe ich eigentlich immer mehrere parallel in Gebrauch, da wechsle ich gern mal zwischendurch. Dafür halte ich mich dann bei Cremes zurück. ;)

      Liebe Grüße!

  • Reply Nessie 18. August 2015 at 17:24

    Die Markenphilosophie ist mir auch sehr sympathisch! Ich mochte das Apfelwasser ganz gerne, der Duft war spitze und da kein Alkohol enthalten ist, konnte ich es prima auch mal zwischendurch aufsprühen ohne dass es austrocknete. Nachgekauft habe ich es allerdings nicht, da mir der Wow-Effekt gefehlt hat – falls es den bei einem Blütenwasser überhaupt gibt. Es war angenehm – fertig. Jetzt teste ich erstmal andere :-)
    Liebe Grüße,
    Nessie

    • Reply Herbs & Flowers 19. August 2015 at 21:25

      Einen Wow-Effekt konnte ich bei mir auch nicht feststellen, bei meinem Mann hingegen schon (gegen Rötungen). Für mich gehören Hydrolate generell einfach unverzichtbar zu meiner Pflege-Routine dazu. :)

      Liebe Grüße!

  • Reply Fräulein Immergrün 23. August 2015 at 21:32

    Liebe Ida,
    zunächst einmal: Vielen Dank für die Verlinkung.
    Zum zweiten: Die Wässerchen sind so toll und ich finde es wirklich schön, dass du Dabba mal näher beleuchtet hast. Und sogar die zwei von Dabba getroffen hast! Sehr schön. Solch eine Transparenz macht das Unternehmen noch viel sympathischer.
    Ich finde das Design von Dabba auch wirklich toll! Und die Inhaltsstoffe und Wirkung noch viel mehr. So bin ich wirklich froh, dass ich diese Marke entdecken durfte!
    Meine beiden kleinen Hydrolate Waldhimbeerblätter und Heidekraut sind fast alle, dann widme ich mich auch voll und ganz dem Kamillenwässcherchen.
    Tolle Produkte, toller Beitrag. Danke schön :)

    Grünste Grüße

    • Reply Herbs & Flowers 23. August 2015 at 23:10

      Mir wurde die Marke auch gleich nochmal um Längen sympathischer, nachdem ich die Menschen dahinter auf der Vivaness kennengelernt habe. :) Ich bin gespannt, wie sich das Sortiment in nächster Zeit entwickeln wird.

      Liebe Grüße!

  • Reply DABBA - sprüh dich frisch! - salsa meets style 23. Oktober 2015 at 20:11

    […] über die Marke DABBA und das Kamillenblühtenwasser erfahrt Ihr bei Herbs and Flowers, die die Gründer persönlich getroffen […]

  • Reply DABBA - freshness for your face! - salsa meets style 23. Oktober 2015 at 22:02

    […] about the DABBA brand you can learn in the blog of Herbs and Flowers, who met the company founders […]

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