Ende Juni hieß es auch in diesem Jahr Ende für mich: ab in den Süden! Der Grund: das 3. NaturkosmetikCamp! Dieses Mal führte mich die Reise allerdings nicht wie 2015 nach Tirol, sondern ins Allgäu. Von den Highlights meiner Reise und dem Camp selbst berichte ich heute.
Abstecher zu Primavera nach Oy-Mittelberg
Knapp 20 Kilometer vor dem eigentlichen Ziel, dem Panoramahotel Oberjoch in Bad Hindelang, traute ich meinen Augen kaum: in einem Kreisverkehr konnte ich das Firmengebäude von Primavera erblicken! Mir war zwar bewusst, dass der Unternehmenssitz unweit entfernt ist, aber dass meine Reiseroute DIREKT daran vorbeiführt, hat mich dann doch überrascht. Also Blinker gesetzt und die Hauptroute verlassen – und schon stand ich auf dem Firmengelände, auf dem gerade die Rosenwoche anlässlich des 30. Firmenjubiläums gefeiert wurde (dort ist auch das Beitrags-Titelbild entstanden).
Da es draußen bei über 30 Grad eh viel zu warm war, um in der prallen Sonne das Gelände ausgiebig zu erkunden, habe ich mich stattdessen darauf konzentriert, den Primavera-Shop detailliert zu inspizieren. :D Wie herrlich es dort duftet! Ich hätte Stunden dort verbringen können, denn das Primavera-Sortiment ist ja auch nicht gerade klein. Einen Teil meiner Ausbeute habe ich auf Instagram mit euch geteilt.
Schließlich bin ich dann am Donnerstagabend doch noch im Panoramahotel Oberjoch gelandet – zur Begrüßung gab’s freien Blick auf herrlich kitschiges Alpenglühen!
Die letzten vorbereitenden Handgriffe, Begrüßung und Hüttengaudi
Der Freitag stand dann ganz im Zeichen der letzten organisatorischen Details – gemeinsam mit Veranstalter Wolfgang Falkner und den Team-Kolleginnen Lilli und Anna ging es ans Befüllen der Goodie-Bags, Anpinnen der eingereichten Themenvorschläge usw. Nachmittags hatte ich sogar noch Zeit, um den Wellness-Bereich zu nutzen, ehe es um 18 Uhr auch schon mit der Begrüßung durch Wolfgang mit anschließender Vorstellungsrunde losging.
150 Teilnehmer und je 3 Schlagworte, um sich vorzustellen. In meinem Fall waren das:
- Online-Redaktion (die liegt für den NaturkosmetikCamp-Blog ja in meinen Händen)
- Moderation (auch in diesem Jahr war ich wieder als Session-Moderatorin an Bord – neben Lilli und Liv)
- Herbs & Flowers (selbsterklärend ;) )
Während draußen ein kräftiges Gewitter tobte, hatten wir jede Menge Spaß beim Hüttenabend, wie ihr hier sehen könnt:
Bildnachweis: NaturkosmetikCamp / Dirk Holst
Intensive Sessions zu vielfältigen Themen
Samstagfrüh war es soweit: insgesamt 18 Sessions standen auf dem Programm, von denen jeweils 3 parallel stattfanden. Wie bei einem BarCamp üblich, stimmten die Teilnehmer anhand von Punkten selbst ab, welche Themen sie besonders interessant finden. Ich war in diesem Jahr für den großen Saal zuständig und habe dort insgesamt 6 (eben 18 durch 3 ;) ) Sessions moderiert.
Spannende Themen waren es! Uwe Schürmann von der Naturdrogerie stellte z. B. in seiner Session 5 Thesen zur Zukunft der Naturkosmetikbranche zur Diskussion. Hängen geblieben ist bei mir u. a. die Metapher der „roten Socken“, welche in der Naturkosmetik noch eher rar sind. Kurz gefasst: auch wenn wir eher geneigt sind, schnöde schwarze Socken zu kaufen, lenken die rote Socken überhaupt erst unsere Aufmerksamkeit auf das Socken-Regal. Die Naturkosmetik braucht mehr dieser roten Socken, sprich innovative Leuchtturm-Produkte.
Auch die Session von Franziska & Nicole Breisinger von All Organic Trading war spannend; hier wurden die Ergebnisse einer Studie zur Wirksamkeit pflanzlicher Öle und Fette vorgestellt. Diskutiert wurden dann grundsätzliche Fragen, wie bspw.: ist der empirische Beleg der Wirksamkeit von pflanzlichen Rohstoffen überhaupt notwendig, d. h. wollen die Kunden das? Wie nah dran muss die Naturkosmetik in Sachen Kommunikation/Verkaufsargumentation etc. überhaupt an der konventionellen Kosmetik dran sein?
Organisatorisch bedingt hatte ich dann auch noch die Möglichkeit, in einem der kleineren Räume die Session von Andrea Dahm & Bianca Keyserlingk von Primavera zu begleiten, in der es um ethische Standards und deren Einklang mit wirtschaftlichem Wachstum ging. Es war so beflügelnd, zu sehen, dass der nutzenmaximierende Homo Oeconomicus nicht überall die Oberhand hat, sondern Aspekte des fairen, sozialen Miteinanders, dem Erhalt der Umwelt etc. auch an erster Stelle einer Unternehmensphilosophie und dem Handeln im Unternehmensalltag stehen können.
Einen Überblick über alle 18 Sessions und die Kernergebnisse in Form von jeweils 5 zentralen Thesen findet ihr hier.
Inspirierende Keynote und ausgedehntes Gala-Dinner
Wie schon in den Jahren davor bot ein Keynote-Vortrag die Möglichkeit, noch ein wenig weiter über den Tellerrand der Naturkosmetik hinauszuschauen. Hans-Martin Beck nahm uns mit auf die spirituellen Pfade der Inkas und vermittelte nicht nur theoretisch, sondern gleich auch anhand von praktischen Übungen, wie man schwere Energie in leichte umwandeln kann. Am Samstagabend folgte dann das Gala-Dinner, das bis in die Nachtstunden die Gelegenheit zum Netzwerken, Schwatzen, Wiedersehen, Kennenlernen, Lachen und Austauschen bot. Völlig erledigt, aber glücklich sank ich gegen 2 Uhr morgens ins Bett.
Abschied und Ausblick
Am Sonntagmorgen folgten die letzten zwei Session-Blöcke, da hieß es nochmal: moderieren, fotografieren, die sozialen Kanäle bespielen, Notizen machen:
Bildnachweis: NaturkosmetikCamp / Dirk Holst
Auch dieses Jahr ging es mir so wie in den letzten beiden Jahren: schon jetzt bin ich gespannt aufs nächste Mal und freue mich darauf, auch 2017 wieder aufzubrechen, wenn es erneut heißt: „Yes, we camp!“ Auf der Heimreise hatte ich dann noch die Gelegenheit, die Tage im Allgäu mit Julia von Beautyjagd gemeinsam bis Nürnberg Revue passieren zu lassen. Da verging die Zeit wie im Flug – und während wir bei Regen und alles andere als sommerlichen Temperaturen im Allgäu gestartet sind, gab es zum krönenden Abschluss der Reise kurz vor der Ankunft daheim im Harz noch einen Sonnenuntergang zu bestaunen:
Weitere Rückblicke auf das 3. NaturkosmetikCamp findet ihr bei Julia | Beautyjagd, Jess | Alabastermädchen, Elisabeth | Elisabeth Green und auch dem NaturkosmetikCamp-Blog selbst. Das Video zur Veranstaltung findet ihr hier und zahlreiche Fotos könnt ihr euch hier anschauen.
Welche Themen hätten euch beim NaturkosmetikCamp besonders interessiert? Und wart ihr schon mal im Allgäu?
6 Comments
Vielen Dank für diese vielen Eindrücke, sehr schön deine Zusammenfassung! Und deine Fotos erst!!! Ob ich es aus dem Primaverashop wieder rausgeschafft hätte, finde ich mal sehr fraglich ;)
Interessieren würden mich z. B. noch die folgenden Themen:
Muss NK wirklich in der Nische bleiben oder sollte sie nicht „mittendrin“ ankommen? (analog zu Bio-Lebensmitteln)
Wie lassen sich der wachsende Naturkosmetikmarkt und ethische Standards (auch in den Herstellerländern) vereinbaren und transparent für die Verbraucher abbilden?
Haha, ja, der Primavera-Shop ist äußerst verführerisch. Ich dachte erst noch so: „Ach, ich brauch keinen Korb.“ …ehe ich 5 Minuten später beide Hände voll hatte und doch einen brauchte. :D
Deine Fragen waren zumindest von der Richtung her auch Thema auf dem Camp, konnten aber nicht final beantwortet werden.
Tolle Bilder und spannende Themen!
Die roten Socken und die Frage nach empirischen Beweisen hinsichtlich der Wirksamkeit hätten mich mega-interessiert!
Jaaa, die roten Socken. :D Ich hatte den Eindruck, dass teilweise noch an einigen Stellen das Bewusstsein dafür fehlt, WIE vielfältig das NK-Angebot inzwischen tatsächlich ist. Und die Wirksamkeits-Studie von All Organic Trading war in der Tat sehr interessant und hat mir mal wieder sehr Lust auf Öle in der Hautpflege gemacht.
[…] Das kleine Seifenstück, das ich hier als Geschenkversion mit passender Seifenschale bei meinem Besuch im Allgäu gekauft habe, duftet herrlich holzig-würzig und gleichzeitig frisch. Die Seife sorgt […]
[…] ein Wochenende zu verbringen, war großartig. Vom Flair her ganz anders war dann wiederum das NaturkosmetikCamp, an dem ich nun bereits zum 3. Mal teilgenommen habe – und inzwischen fühlt es sich schon […]